
Wolfgang M. Heckl
„Reparatur ist ein soziales Projekt.“
Zur Person
Professor Wolfgang M. Heckl wurde 1958 im oberpfälzischen Parsberg geboren. Der Physiker ist seit 2004 Generaldirektor des Deutschen Museums in München und Inhaber des Oskar-von-Miller-Lehrstuhls für Wissenschaftskommunikation an der Technischen Universität der bayrischen Hauptstadt. Zu seinen Spezialgebieten gehören die Nanotechnologie sowie die Forschung zu optischen Messverfahren. Heckl ist Kuratoriumsvorsitzender des Max-Planck-Instituts für die Physik des Lichts und des Max-Planck-Instituts für Quantenoptik. Für seine verständliche Vermittlung wissenschaftlicher Zusammenhänge erhielt er zahlreiche Preise, darunter den René-Descartes-Preis der Europäischen Kommission, den Communicator Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft und zuletzt den Eduard Rhein Ehrenring 2015 für Verdienste um Wissenschaft und Gesellschaft. Der begeisterte Heimwerker lebt mit seiner Familie in München und Garmisch-Partenkirchen.
07.07.2015, München. Wolfgang M. Heckl sitzt im Büro des Deutschen Museums in München und nimmt sich Zeit für ein Gespräch, das den vereinbarten Rahmen gelassen sprengt. Die Eröffnung der neuen Sonderausstellung „Licht ist mehr“ steht an, die vom Hosentaschenbeamer bis zur Beleuchtung der eigenen Wohnung in „16 Millionen Farben“ die Möglichkeiten der energiesparenden LED-Technologie präsentieren wird – nach dem Ende der Glühbirne eine optimale Symbiose aus Ästhetik und Ökologie. Die Leidenschaft des herausragenden Physikers und Leiters des weltgrößten Wissenschaftsmuseums gilt den großen Fragen der Menschheit genauso wie der To-do-Liste, die daheim auf ihn wartet. Es gibt viel zu tun, doch es ist immer genügend Zeit.
Herr Heckl, was haben Sie in der vergangenen Woche bei sich zu Hause alles repariert?
Wolfgang M. Heckl: Den Einschaltknopf unseres 27 Jahre alten Fernsehers von Loewe beispielsweise.
Ein Röhrengerät?
Selbstverständlich. Das Informationsbedürfnis ist doch das gleiche geblieben, und die Nachrichten kann ich mit diesem Gerät genauso schauen. Außerdem tun wir dadurch etwas dafür, nicht ständig Neues zu produzieren und auf die Müllhalde zu werfen.