Dominic Musa Schmitz

Dominic Musa Schmitz

„Die Opfermentalität ist die Wurzel allen Übels.“

Fotos
  • Sebastian Mölleken
Leserbewertung

Zur Person

11.01.2016, Mönchengladbach. Das Café, in dem wir Dominic Schmitz treffen, trägt den originellen Namen „Das Café“. In der kleinen, schmalen Straße trotzen winzige Geschäfte wie eine Täschnerei oder ein Änderungsschneider dem gigantischen Raumschiff Enterprise, das in Form des Shopping Centers Minto vor einem Jahr in der Stadt gelandet ist. Auf kleinen Tafeln gegenüber der Bar sind die Tagesgerichte in Kreide zu lesen. An den Nachbartischen diskutieren sich Menschen während unseres Gesprächs laut und leidenschaftlich die Köpfe heiß in einem Land, indem sie das öffentlich einfach so dürfen, was der ehemalige Salafist Schmitz heute, drei Jahre nach seinem Ausstieg, umso mehr zu schätzen weiß.

Herr Schmitz, bei der Fotosession trugen Sie Kopfhörer. Hat das eine Bedeutung?

Es symbolisiert den Unterschied zu meiner Zeit als Salafist. Damals war Musik absolut verboten. Jetzt darf ich sie wieder hören.

Sind im Salafismus nicht sogar alle sinnlich erfreulichen Künste verboten?

Kunst als Ganzes nicht, aber ein Bildhauer darf beispielsweise keine Statuen bauen und ein Maler keine Seelen malen. Darstellungen von allem, was Augen hat, sind verboten. Das rührt daher, dass Gott der Erschaffer von Seelen ist und niemand anderes.

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