Dirk Van Gunsteren

Dirk Van Gunsteren

„Witze sind schwierig zu übersetzen.“

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  • Oliver Hadji
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Zur Person

19.12.2006, München. In einer Altbau-Wohnung in Schwabing empfängt uns ein sympathischer, jungenhafter Mann: Dirk van Gunsteren. Der Übersetzer empfiehlt uns die Küche für das Gespräch, weil es dort wärmer ist, aber wir möchten ins Wohnzimmer, zu seinen Büchern. Van Gunsteren nimmt sich viel Zeit. Kalt oder langweilig wird es nicht.

Herr van Gunsteren, beim Vorgespräch per Telefon fragten Sie erstaunt, warum ich überhaupt mit Ihnen sprechen möchte.

Dirk van Gunsteren: Ja, stimmt.

Vielleicht weil es ohne Übersetzer keine Literatur fremdsprachiger Autoren in Deutschland gäbe, keine Weltliteratur. Andererseits spielen Übersetzer im öffentlichen Kulturleben praktisch keine Rolle. Woher kommt diese Diskrepanz?

Übersetzer werden kaum wahrgenommen, im allgemeinen Bewusstsein sind sie nicht verankert. Man liest ein Buch von J.D. Salinger oder Virginia Woolf, aber den meisten Leuten ist es nicht präsent, dass sie eine Übersetzung in den Händen halten. Und so sitzen Übersetzer in ihrem Kämmerlein und werden nicht wahrgenommen.

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