
Wolf-Dieter Poschmann
„Ich werde nicht dafür bezahlt, nur angenehme Gespräche zu führen.“
Zur Person
Wolf-Dieter Poschmann wurde am 22.05.1951 in Köln geboren und verlebte große Teile seiner Kindheit in München. Von 1972 bis 1985 studierte er in verschiedenen Intervallen Germanistik, Geschichte und Sport und betrieb synchron eine Karriere als Leichtathlet, die ihn 15 Mal in die deutsche Nationalmannschaft und mehrfach unter die Top 6 in Deutschland führte. Ab 1985 ging er über eine Hospitanz sowie feste und freie Mitarbeit den Weg zum Sportchef des ZDF; seit 2006 ist er wieder als reiner Journalist und Moderator für das ZDF tätig. Poschmann lebt mit seiner Frau in Mainz.
20.07.2005, Duisburg. Zur Zeit des Gesprächs im Café Steinbruch moderiert Wolf-Dieter Poschmann die World Games. Der ZDF-Chefreporter und Moderator des Aktuellen Sportstudios hat Spaß daran, die Rollen zu tauschen. Auch, als wir ihn nachträglich zum Thema Korruption und Medien befragen.
Sie moderieren gerade die World Games, bei denen Disziplinen wie Frisbee, Faustball, Sportgymnastik, Tauziehen oder Flossenschwimmen ausgetragen werden. Inwiefern ist das anders als der große Sport?
Poschmann: Das sind alles Sportarten, von denen man nicht leben kann und die ein gerüttelt Maß an Besessenheit erfordern. Daher findet man hier häufig die besseren Typen. In vielen großen Disziplinen gibt es eine straffe Nachwuchsförderung mit Sportgymnasien, Jugendschulen oder Internaten, wo den Menschen sehr früh alles abgenommen wird. Das macht sie unselbständig und das bleiben sie dann auch später. (schmunzelt) Bei den World Games müssen die Sportler sogar ihr Material selbst checken.
Im Fußball hat sich ein Kult um den Amateursport entwickelt. Mit Bolzplatz-Presse, TV-Doku-Soaps über die Kreisliga, ausgebuchten Hallen für Freizeitkicker...
Wir spielen mit der Redaktion selbst jede Woche in so einer Soccer World. Im Sommer kicken wir auf einer Wiese beim ZDF. Direkt neben dem Hubschrauberlandeplatz.