
Willi Lemke
„Die Diskrepanz zwischen den Gagen der Fußballer und dem Elend in den Slums dieser Welt ist schwer auszuhalten.“
Zur Person
Willi Lemke wurde 1946 in Ostholstein geboren. Er studierte Sportwissenschaften auf Lehramt an der Universität Hamburg. 1971 trat er in die SPD ein, deren Landesgeschäftsführer er in Bremen wurde. Von 1999 bis 2008 amtierte er als Bildungssenator sowie Innensenator in Bremen. Zuvor war er von 1981 bis 1999 Manager von Werder Bremen, seit 2005 ist er Aufsichtsratsvorsitzender des Fußballvereins. Seit 2008 fungiert Willi Lemke parallel als Sonderberater des UN-Generalsekretärs für Sport im Dienste von Frieden und Entwicklung. Dafür stellt ihm der Bund einen Etat von 450.000 Euro zur Verfügung. 2010 erschien von Lemke das Buch „Ein Bolzplatz für Bouaké - Wie der Sport die Welt verändert und warum ich mich stark mache für die Schwachen“. Willi Lemke ist zum zweiten Mal verheiratet und hat vier Kinder.
20.12.2012, Berlin. Willi Lemke, Ex-Politiker und bekanntester Ex-Fußballmanager des Landes, hat einen vollen Terminkalender und deshalb nur Zeit für ein längeres Telefongespräch. Zu Beginn wirkt er auch dabei ein wenig gehetzt, aber im weiteren Verlauf spürt man, wie sehr ihm ‚seine’ Themen – Fußball, Entwicklungshilfe, Jugendarbeit – am Herzen liegen. Mutig und klar sind dabei seine Aussagen zum „Elitesport“.
Herr Lemke, sind Sie ein Weltverbesserer?
Willi Lemke: Als Weltverbesserer würde ich mich nicht bezeichnen. Das hört sich auch viel zu negativ an.
Ein Friedensstifter?
Das klingt mir alles zu großartig. Vermittler trifft es vielleicht am ehesten.