Rolf Kalmuczak

Rolf Kalmuczak

„In meiner beruflichen Planung hatte ich eigentlich keine Jugendbücher vorgesehen.“

Leserbewertung

Zur Person

28.07.2006, München, Hotel Bayerischer Hof. Er ist der Schöpfer der TKKG-Bande und schrieb unzählige Bücher unter einem seiner 104 Pseudonyme. Rolf Kalmuczak lockert sich den Gürtel, der auf seine frische Narbe drückt – vor kurzem hatte er eine Operation. Er ist hellwach und freut sich auf das Gespräch. Gut gelaunt hängt er an die vereinbarte Stunde noch eine weitere an.

Herr Kalmuczak, mögen Sie Ihren Namen?

Rolf Kalmuczak: Eigentlich ist er ein Verkaufshindernis. Kein Autor würde sich freiwillig so nennen. Nach dem ersten Hören hat man meinen Namen schon wieder vergessen, und ich habe auch schon die dollsten Verballhornungen gehört. Einer sprach mich beispielsweise mit ‚Herr Muskatnusssack’ an. (lacht)

Also musste ein anderer Name her. Oder besser: gleich eine Vielzahl. Seit 1966 haben Sie Ihre Geschichten unter 104 Pseudonymen veröffentlicht.

Ich stehe dafür sogar in allen Pseudonym-Lexika. Zwar auch im Guiness-Buch der Rekorde, dort aber vor allem wegen der Vielzahl meiner Veröffentlichungen. Angefangen hat alles mit meinen Kriminalkurzgeschichten, von denen rund 2.700 Stück in verschiedenen Zeitschriften abgedruckt wurden. Bei einem dieser Magazine war es damals üblich, dem Leser vorzutäuschen, dass in einem bestimmten Rhythmus verschiedene Autoren auftreten. Also hieß ich mal Fred Burger, mal Rolf Reiher. Den Lesern fiel das gar nicht auf. Die Redaktion leitete Briefe an mich weiter, in denen es hieß: Machen Sie weiter so, Herr Burger, Sie schreiben viel besser als Herr Reiher. (lacht) Dieses Versteckspiel habe ich über 25 Jahre lang durchgehalten.

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