Moritz Rinke
„Vor Merkels Schlafzimmer will ich nicht stehen.“
Zur Person
Moritz Rinke, geboren am 16.08.1967 in Worpswede bei Bremen, studierte Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen und arbeitete zunächst als Journalist, u.a. für die SZ, die FAZ und Die Zeit. Für seine Reportagen erhielt er zweimal den Axel-Springer-Preis. 1995 debütierte er als Dramatiker mit „Der graue Engel“. Sein Stück „Republik Vineta“ wurde 2001 in der Kritikerumfrage der Zeitschrift „Theater heute“ zum besten deutschsprachigen Bühnenstück gewählt und 2006 verfilmt. Nach den Stücken „Die Optimisten“ (2004) und „Café Umberto“ (2006), erschien 2010 Rinkes erster Roman ,„Der Mann, der durch das Jahrhundert fiel“ und wurde zum Bestseller. Der Dramaturg, Journalist, Schauspieler und Schriftsteller lebt in Berlin.
09.02.2006, Berlin. Der Autor und Dramatiker Moritz Rinke wartet bei seinem Lieblingsitaliener nahe Schloss Charlottenburg, nur ein paar Schritte von seiner Wohnung entfernt. Auf dem Tisch liegt seine Armbanduhr – er hat ein Casting in Hamburg und muss rechtzeitig den Zug erwischen.
Herr Rinke, wie viele Treffer landen Sie, wenn Sie Ihren Namen bei Google eingeben?
Moritz Rinke: Ich weiß nicht. Wie viele sind es denn?
Momentan 71.200.
Soll ich jetzt sagen, dass ich 71.200 Einträge toll finde? Die Nachhaltigkeit, die einem dieses System attestiert, ist doch sehr relativ. Da macht, glaube ich, insbesondere das Kleinvieh den Mist. Außerdem ist Googeln bestimmt nicht gut für die Seele.