Miriam Meckel

Miriam Meckel

„Die Verantwortung tragen allein wir.“

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  • Selina Pfrüner
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Zur Person

22. April 2024, Düsseldorf. Wir haben Glück, diese 60 Minuten am frühen Abend sind in Miriam Meckels Kalender die einzige freie Stunde in den nächsten Wochen. Der volle Terminkalender sei Segen und Hölle zugleich, sagt sie. Die Kommunikationswissenschaftlerin verspätet sich um zehn Minuten: Stau in der Düsseldorfer Innenstadt, „weil in Deutschland immer dann gebaut wird, wenn die meisten Leute unterwegs sind“. Sich von A nach B beamen zu können, das wäre die Lösung. Reine Science-Fiction sei das nicht mehr, meint sie. Bis es mithilfe von Quantencomputern so weit sein wird, stehen uns Menschen jedoch andere Aufgaben bevor: Die Künstliche Intelligenz verändert alles, und zwar jetzt. Zeit, sich darauf vorzubereiten. Zeit für ein Gespräch mit Miriam Meckel.

Miriam Meckel, Ihre Eltern wurden Ende der 1920er-Jahre geboren, das ist knapp hundert Jahre her. Haben Sie aus Erzählungen Ihrer Mutter und Ihres Vaters erfahren, in welcher Welt Ihre Eltern damals gelebt haben?

Mein Vater ist im ländlichen Raum aufgewachsen, meine Großeltern besaßen einen, wie man es in der Kindersprache sagt, Kaufmannsladen, den sie bewirtschaftet haben. Eines Tages tauchte dann in diesem Umfeld ein Automobil auf, das mein Opa mit sehr viel Mühe und großem Ansporn erworben hatte. Mit dem unternehmerischen Ziel, die Waren in einem etwas größerem Raum anzubieten. Das war damals der größte Fortschritt, den man sich vorstellen konnte.

Dann kam bald der Zweite Weltkrieg.

Meine Eltern sind beide Kriegskinder, ja. Meine Mutter hat alles erlebt, von der Kinderlandverschickung bis hin zum Bombenhagel am Vorabend des geplanten Umzugs in eine andere Stadt, in der mein Großvater gerade Arbeit bekommen hatte.

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