Michael Poliza

Michael Poliza

„Der Busch Afrikas ist für mich wie eine große Kathedrale.“

Autor/in
Fotos
  • Pressefoto
Leserbewertung

Zur Person

18.01.2008, Kapstadt. Der Meerblick von Michael Polizas Balkon ist traumhaft. Der Naturfotograf mit besonderer Liebe zu Afrika hat sich in Camps Bay, der Siedlung der Superreichen, vor sechs Jahren eine Villa gekauft. Er war bereits joggen, Frühstück und Mittagessen aber fallen aus: Er möchte 20 Kilo abnehmen.

Herr Poliza, Sie bezeichnen sich selbst als einen ruhelosen Menschen, warten aber als Naturfotograf manchmal stundenlang auf ein Tier. Wie halten Sie das nur aus?

Michael Poliza: Ich bin tatsächlich sehr ungeduldig im Umgang mit Menschen, aber in der Natur entwickle ich seltsamerweise eine große Geduld. Es beruhigt mich zu wissen, dass für kein Geld der Welt die Tiere das tun werden, was ich will. Diese Lektion habe ich schon vor 15 Jahren gelernt. Ich wollte mit Hobbyfotografen aus der ganzen Welt weiße Haie in Südaustralien fotografieren. Der erste Tag zog vorbei, der zweite, der dritte – eine ganze Woche. Uns wurde höllisch langweilig. Ein Geschäftsmann aus Chicago rastete plötzlich aus und schrie „Ich will den verfluchten Hai! Ich gebe euch 100.000 Dollar, wenn ihr mir den Hai bringt.“ Es hat alles nichts genützt. Weit und breit kein Hai.

Ihre monatelangen Aufenthalte in der Natur haben Sie also verändert?

Der Busch Afrikas ist für mich wie eine große Kathedrale. Dort bekomme ich Klarheit, werde ruhig. Am liebsten mag ich die Abendstimmung, wenn es abkühlt und die Gerüche intensiver werden. Mit dem Landrover fährt man dann durch unterschiedliche Temperaturfelder. Plötzlich ist es warm, dann wieder kalt.

Ab hier lesen nur GALORE-Abonnenten kostenlos weiter! Eines der vielen Abo-Extras.