Mark Benecke

Mark Benecke

„Serientäter sind zutiefst langweilig.“

Zur Person

01.09.2006, Köln. Auf Mark Beneckes Küchentisch steht ein Terrarium mit fingerlangen Fauchschaben, im Wohnzimmer riecht es nach Büchern: So stellt man sich das Zuhause eines Kriminalbiologen vor.

Herr Benecke, dort in Ihrem Regal steht „Mein Kampf“.

Mark Benecke: Das ist von Opa.

Haben Sie es gelesen?

Ja, klar. Das ist ein Buch, das man lesen sollte. Allein schon, weil es interessant zu sehen ist, wie Hitler seine Meinung ändert. Am Anfang sagt er: Schlechte Verhältnisse erzeugen Säufer und dysfunktionale Kinder, deshalb wäre es besser, wenn die Leute eine Arbeit hätten. Das klingt sehr menschlich und stammt offenbar aus eigener Anschauung. Dann hat er im Knast das Buch „Menschliche Erblichkeitslehre und Rassenhygiene“ in die Hände bekommen, und ab diesem Zeitpunkt schrieb er über diese Themen. Von denen war vorher nie die Rede. Man merkt allerdings, dass er die zwei Bände nicht ganz verstanden hat. Er macht viele Laienfehler.

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