
Maren Urner
„Wir werden unsere Neugier nach neuen Wegen noch brauchen."
Zur Person
Maren Urner (geboren 1984 in Herford) studierte Kognitions- und Neurowissenschaften in Deutschland, Kanada und den Niederlanden und wurde am University College London in Neurowissenschaften promoviert. 2016 war sie Co-Gründerin von „Perspective Daily“, einem Online-Magazin für konstruktiven Journalismus. 2019 veröffentlichte sie ihr erstes Buch „Schluss mit dem täglichen Weltuntergang“, das zum Bestseller wurde. Seitdem ist sie gefragte Keynote-Speakerin in Unternehmen und der Politik. Im Oktober 2019 wurde sie zur Professorin für Medienpsychologie an der Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft (HMKW) in Köln berufen.
28. April 2021, Essen. Das Außengelände rund um die Zeche Zollverein bietet einen guten Blick auf das imposante Industriedenkmal. Maren Urner ist mit dem Fahrrad gekommen, das ideale Fortbewegungsmittel, um fit zu bleiben und das Klima zu schonen. Das Wetter bleibt an diesem frischen, aber sonnigen Frühlingstag stabil, auf einer Bank lässt es sich gut reden. Die Bestsellerautorin und Neurowissenschaftlerin vertieft sich sofort ins Gespräch, ausgehend vom Leitmotiv ihres neuen Buches „Raus aus der ewigen Dauerkrise“, in dem sie rät, sich jeden Morgen aufs Neue klarzumachen, wofür man eigentlich aufsteht.
Frau Urner, wofür sind Sie heute Morgen aufgestanden?
Mein Aufstehimpuls heute Morgen war, einem vollen und abwechslungsreichen Tag zu begegnen. Eng getaktet, aber mit vielen unterschiedlichen Dingen. Ich mag solche Tage, die eine Art Gesamtpaket ergeben.
Gab es in letzter Zeit Tage, an denen Sie sich zweifelnd gefragt haben: Wofür soll ich heute eigentlich aufstehen?
Es gab Tage, die mit einem gewissen Frustgefühl begannen, ja. Ich wusste dann zwar schon noch, wofür ich aufstehe, doch den vollen Antrieb zu finden war hart.