Jörg Thadeusz

Jörg Thadeusz

„Ich musste mich durchaus anstrengen. Aber kämpfen musste ich nicht.“

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  • Maya Claussen
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Zur Person

14. Februar 2023, Köln. Selbstverständlich gibt es kurz vor Karneval im Kölner Verlag Kiepenheuer & Witsch einen Raum, der närrisch geschmückt ist. Genau dort wartet Jörg Thadeusz, Moderator, Interviewer und Buchautor. In seinem neuen Roman „Steinhammer“ erzählt er sanft fiktionalisiert die Geschichte seines entfernten Verwandten Norbert Tadeusz, dem in der Nachkriegszeit als Maler der Ausbruch aus der Ruhrpott-Peripherie des Dortmunder Stadtteils Lütgendortmund gelang. Wortgewaltig beschreibt Jörg Thadeusz im Gespräch gemeinsame genetische Veranlagungen in seiner Familie, definiert den Status eines Genies und macht sehr deutlich, was er von Leuten hält, die ihre Kritik an Waffenlieferungen für die Ukraine mit deutschen Kriegserfahrungen rechtfertigen.

Jörg Thadeusz, Ihr Roman ist angelehnt an die Lebensgeschichte des Malers Norbert Tadeusz, der ein Cousin Ihres Vaters war. Wie gut kannten Sie ihn?

Nicht supergut. Meine Verwandtschaft hat sehr häufig von „dem Norbert“ erzählt, eines Tages fragten mein Bruder und ich dann mal nach: „Der Norbert, was ist das eigentlich für ein Typ und für ein Maler?“ Als Antwort kam zurück: „Weiß ich doch nicht!“ Ah so. Na ja, dann sind mein Bruder und ich irgendwann in den 90er-Jahren zur Kunstmesse nach Frankfurt gefahren, weil wir wussten, dass dort Bilder von ihm gezeigt wurden.

War er selbst vor Ort?

Wir waren zu schüchtern, um danach zu fragen. Wir kannten uns mit der bildenden Kunst nicht aus, wussten nicht, in welchen Codes man dort sprach, daher wollten wir eine Begegnung mit ihm lieber nicht riskieren. Von seinen Bildern waren wir aber beeindruckt.

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