Iris Berben

Iris Berben

„Es ist keine gute Zeit, um zur Ruhe zu kommen.“

Autor/in
Fotos
  • Meike Kenn
Leserbewertung

Zur Person

9. Oktober 2023, Berlin. Es ist der Montag nach dem Terroranschlag der Hamas auf Israel. Iris Berben fühlt sich dem Land seit vielen Jahren eng verbunden, kämpft mit Worten und Taten gegen Antisemitismus. Die Anschläge haben sie schockiert, kurz habe sie überlegt, das Zoom-Interview zum Anlass des Serienstarts von „Deutsches Haus“ über die ersten Auschwitz-Prozesse 1963 abzusagen. Dann erinnert sie sich an eines ihrer Leitmotive: Es geht darum, zu funktionieren – und mit ein bisschen Glück und mit Hilfe der Kultur, in diesem Fall Gesprächskultur, das Grauen der Welt für einen Moment zu vergessen.

Iris Berben, wie haben Sie die vergangenen Tage verlebt?

Ich war schockiert, traurig, fassungslos, wütend, hilflos. Ich habe versucht, etwas zu tun, habe viel mit meinen Freunden in Israel telefoniert. Die unmittelbaren Eindrücke, die ich dadurch erhalten habe, haben mich noch hilfloser gemacht. Es stehen so viele Fragen im Raum. Bei vielen von ihnen traut man sich gar nicht, nach Antworten zu suchen. Es ist entsetzlich.

Sie hatten kurz mit dem Gedanken gespielt, das Interview abzusagen. Warum haben Sie das dann doch nicht getan?

Es ist wichtig, zu funktionieren. Funktionieren auch in dem Sinne, dass man ein verlässlicher Mensch bleibt. Verbunden mit den Fragen: Wie kann man darüber reden? Wie kann die Kunst dabei helfen? Was kann über die Kunst vermittelt werden?

Ab hier lesen nur GALORE-Abonnenten kostenlos weiter! Eines der vielen Abo-Extras.