Hans-Ludwig Kröber

Hans-Ludwig Kröber

„Mord rechnet sich nicht.“

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Zur Person

01.10.2007, Berlin. Das Forensische Institut, in dem Deutschlands bekanntester Gerichtspsychiater Hans-Ludwig Kröber arbeitet, ist eine malerische alte Villa. Kröber ist fast so groß wie seine Bücherregale hoch sind, seine Stimme ist tief, der Blick konzentriert.

Herr Kröber, warum interessieren Sie sich für Verbrecher?

Hans-Ludwig Kröber: Ich bin ein ängstlicher Mensch. Ich hatte schon als Kind Angst davor, überfallen oder ermordet zu werden. Da ich in den fünfziger Jahren groß geworden bin, steckte in mir auch eine ständige Angst vor einem Krieg. Das guckt man sich automatisch bei den Eltern ab. Um der Angst gegenüber nicht ohnmächtig zu werden, beschloss ich schon sehr früh, böse Menschen zu jagen – sozusagen auf den Spuren von Kalle Blomquist. (lacht) Als es einmal in einer Fahndungsmeldung hieß, ein Mörder sei aus dem nahen Zuchthaus ausgebrochen, trommelte ich einige Kumpels zusammen, um mit ihnen den Täter dingfest zu machen. Das war, auch wenn wir natürlich scheiterten, unsere große Chance, denn eigentlich gab es damals einen enormen Mangel an Tätern und Taten.

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