Giovanni di Lorenzo Steffen Seibert
Zwei vom Fach: Giovanni di Lorenzo und Steffen Seibert im Doppel-Interview
Zur Person
Giovanni di Lorenzo, geboren am 09.03.1959 in Stockholm, verbrachte seine Kindheit in Rimini und Rom. In Hannover startete er seine Karriere als Journalist mit einem Praktikum. Er studierte Kommunikationswissenschaft, Neue Geschichte und Politik in München und schrieb über elf Jahre für die Süddeutsche Zeitung, bis man ihn 1999 zum Chefredakteur des Tagesspiegels berief. 2004 wechselte er zum Chefredakteursposten der Wochenzeitung Die Zeit; zudem ist er Mitherausgeber des Tagesspiegels. Seit 1989 moderiert der Journalist für Radio Bremen die Talkshow „3 nach 9“. Im Februar sind Giovanni di Lorenzo und BR-Moderatorin Sabrina Staubitz Eltern einer Tochter geworden. Die Familie lebt in Hamburg.
Steffen Seibert (geboren am 07.06.1960 in München) verbrachte seine Schulzeit vor allem in Hannover. Er studierte in Hamburg und London Geschichte und Literaturwissenschaft und absolvierte sein 1988 beim ZDF. Dem Mainzer Sender ist er bis heute als Moderator und Redakteur treu geblieben. Für seine Moderation der Sondersendungen zum Anschlag auf das World Trade Center am 11. September 2001 erhielt Seibert die Goldene Kamera; im Jahr 2005 bekam er gemeinsam mit Johannes B. Kerner ein Bambi für Moderation der Tsunami-Spendengala „Wir wollen helfen“. Nach verschiedenen Stationen beim ZDF war er von 2003 bis 2010 Moderator der „heute“-Sendung und von 2007 bis 2010 auch Moderator des „heute journal“. Heute ist Seibert als Regierungssprecher der deutschen Bundesregierung tätig. Er lebt mit seiner Frau und drei Kindern in Berlin.
26.05.2008, Hamburg. Der ehemalige ZDF-Nachrichtenmoderator Steffen Seibert besucht seinen ehemaligen Schulkollegen, den heutigen Die Zeit-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo. Über alte Zeiten wird viel gelacht, über Beruf, Berufung und Sendungsbewusstsein diskutiert. Giovanni di Lorenzo trinkt Tee und bietet Salmiakpastillen an. Steffen Seibert legt seinen Schal nicht ab, er ist erkältet.
Herr di Lorenzo, Herr Seibert, nehmen wir an, wir hätten uns heute nicht für dieses Gespräch getroffen, sondern Sie wären sich zufällig begegnet. Worüber hätten Sie sich unterhalten?
Steffen Seibert: Das ist in den vergangenen 30 Jahren extrem selten passiert – aber ich glaube, wir würden uns nicht über alte Zeiten unterhalten.