Coco Schumann

Coco Schumann

„Wir hatten alle den Jazz-Bazillus in uns.“

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Zur Person

17.01.2005, Berlin. Wir sitzen in der Küche des kleinen Berliner Reihenhauses von Coco Schumann. Nach dem Interview zeigt der 80-Jährige in seinem Arbeitszimmer Fotos von seinen früheren Auftritten und eine alte Jazz-Aufnahme von ihm aus Australien.

Herr Schumann, Sie waren der erste deutsche Gitarrist, der nach dem Krieg mit einer elektrisch verstärkten Gitarre auftrat. Warum sind Sie nicht beim Rock’n’Roll gelandet?

Coco Schumann: Bin ich ja, aber nur kurz. Ich gehörte zu den Ersten, die in Deutschland Rock’n’Roll spielten. Beim Heinz Erhardt-Film „Ein Witwer mit fünf Töchtern“ habe ich mit meiner Rock’n’Roll-Band mitgemacht. Es war ziemlich deutscher Rock’n’Roll. (lacht) Wenn’s mich mal wieder überkam, habe ich auch zusammen mit Jacky And His Strangers, dem berühmten Rock’n’Roller von Neukölln, gespielt.

Aber es war für Sie immer nur ein Ausflug vom Jazz?

Ja, der Swing stand für mich stets an erster Stelle. Allerdings bin ich kein Dogmatiker, für Abwechslung war ich immer zu haben. Ich spiele zwar am liebsten Jazz, aber ich liebe auch viel andere Musik – rumänische, ungarische, russische, griechische, Flamenco. Es gibt ganz wenig schlechte Musik, nur viele schlechte Musiker.

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