Ben Becker
„Mit mir redet man nicht ironisch!“
Zur Person
Ben Becker (geboren am 19. Dezember 1964 in Bremen) stammt aus einer Schauspielerfamilie, seine Eltern sind Rolf Becker und Monika Hansen. Mit seiner Mutter, Schwester Meret und Ziehvater Otto Sander wuchs Becker in Westberlin auf. Bereits als Kind übernahm er kleine Film- und Synchronrollen und besuchte später die Schauspielschule. Bis heute gilt der Schauspieler, Sänger und Autor von Kinderbüchern als experimentierfreudiges „Enfant terrible“. Zeitweise arbeitete er als Bühnenarbeiter, spielte facettenreiche Rollen an Theatern und in zahlreichen TV- und Kinofilmen. Aufgrund seiner einzigartigen sonoren Stimme tritt er häufig auch als Erzähler, Sprecher und Ansager in Erscheinung. Kürzlich wurde außerdem sein erster Kunstfilm „Painter“ abgedreht. Idee und Buch stammen von ihm und dem Maler Albert Oehlen. „Painter“ soll auf Festivals vorgestellt und möglicherweise auf arte gezeigt werden. Ben Becker ist verheiratet, hat eine Tochter und lebt allein in Berlin.
15.08.2016, Berlin. Das Allegretto Gran Caffé liegt mitten in Berlin direkt an der Spree mit Blick auf den Berliner Dom am anderen Ufer. Die Sonne brennt, Tauben und Touristen flattern durcheinander. Ben Becker fährt mit dem Taxi vor und nähert sich mit selbstbewusstem Gang in blauer Bomberjacke, Jeans und Sonnenbrille. Nach sorgsamer Wahl eines freien Tisches fernab von Störenfrieden startet ein Gespräch, in dessen konfliktreichem Verlauf Beckers Blick mehr und mehr weg vom Journalisten und hin zum Berliner Dom wandert. Die Fotografin verabschiedet er nach der Session rund um den Altar im Dom mit Handkuss.
Herr Becker, wie behält man lebenslang den Status des Enfant terribles?
Der Begriff bedeutet übersetzt ja „das schreckliche Kind“. Ich bin jetzt zwar schon 52, aber der Titel gefällt mir immer noch. Das hat was von Film Noir, was Französisches. Ich mag es nur nicht, wenn man mich Rüpel nennt.
Und wie bleibt man ein schreckliches Kind?
Ich habe ja nicht nur diesen einen Ruf! Es gibt auch Menschen wie Dr. Dieter Wedel, der über mich sagte, dass ich einer der letzten Titanen bin, was meine Art der Schauspielerei angeht.