
Volkwin Marg
„Bei rhythmischem Klatschen wird mir unweigerlich übel.“
Zur Person
Volkwin Marg wurde am 15.10.1936 im ostpreußischen Königsberg geboren und wuchs in Danzig auf. 1965 übernahm er zusammen mit Meinhard von Gerkan mit gmp eines der größten Architekturbüros Deutschlands. Neben seiner Arbeit an anderen Großprojekten wie Flughäfen, Bahnhöfen und Messen galt sein Interesse seit jeher dem Bau von Sportstätten. Dass Marg ursprünglich nicht Architektur, sondern etwas Geisteswissenschaftliches oder Geschichte studieren wollte (was ihm jedoch in der damaligen DDR aus politischen Gründen versagt war), bildet nach wie vor einen Ansatz seiner Entwürfe. Volkwin Marg ist Professor an der RWTH Aachen und erhielt 2012 von der HafenCity Universität Hamburg den Ehrendoktortitel im Fach Architektur. Er lebt mit Frau Kindern in Hamburg.
16.01.2006, Berlin. Volkwin Marg, Stadion-Fachmann von Weltruf und einer der Chefs des Architekturbüros gmp, ist ein leidenschaftlich argumentierender Intellektueller. Massenpsychologie, Soziologie und politische Geschichte liegen ihm ebenso am Herzen wie der erfolgte Umbau des Berliner Olympiastadions in eine moderne Fußball-Arena.
Herr Marg, lassen Sie uns mit dem Naheliegendsten beginnen: Wie ausgeprägt ist Ihre private Affinität zum Fußball?
Volkwin Marg: Sie werden lachen: Es gibt sie nicht. Ich habe früher Völkerball gespielt, klettere und laufe leidenschaftlich gern Ski.
Müssen Sie nicht einen Bezug zu den Bauwerken haben, die Sie entwerfen?
Ich habe auch unzählige Messen und Einkaufszentren gebaut – und trotzdem kriegen Sie mich da freiwillig nicht rein.