Stefan Kretzschmar

Stefan Kretzschmar

„Es gibt wenige Menschen, die harmoniesüchtiger sind als ich.“

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Zur Person

10.02.2004, Köln. Viel Zeit hat er sich genommen, Deutschlands Vorzeige-Handballer. Und Berührungsängste in Sachen Themen kennt er auch nicht. Mit viel Zeit werden Themen wie Geduld, Verletzungen, Gegner, die Ehrlichkeit des Handballs und seine Rolle als Nonkonformist besprochen. Hier und da gibt es einige Querpässe zu überraschenden Aussagen, die wir hinterfragen.

Herr Kretzschmar, vor ein paar Wochen wurde Deutschland in Slowenien Handball-Europameister. Sie allerdings saßen verletzt am Rand, wie schon letztes Jahr beim WM-Finale, das verloren ging. Was ist denn schlimmer: Zusehen, wie die Kollegen gewinnen oder wie sie verlieren?

Stefan Kretzschmar: Als sie letztes Jahr verloren haben, war das schlimmer. Es war brutal, weil ich ja das ganze Turnier mitgespielt habe und mir im Halbfinale den Finger gebrochen hatte. Und dann saß ich draußen und musste hilflos zusehen. Dieses Jahr war es so, dass ich Anfang Januar eine Operation an der Leiste hatte. Ich hatte die Aussicht, bis zum Halbfinale wieder fit zu sein.

Was aber nicht eintrat.

Doch, ich war fit. Ich hätte spielen können. Es wäre aber in meinen Augen eine Arschloch-Aktion gewesen. Dein Team geht in solch einem Turnier durch bis ins Halbfinale, und dann kommst du dazu und sagst: „So Jungs, ich bin wieder einigermaßen fit, lasst mich spielen.“ Das wollte ich nicht. Ich wollte nicht die Lorbeeren absahnen, die sich andere erarbeitet haben.

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