Peter Bogdanovich
„Mich interessieren nur positive Resonanzen.“
Zur Person
Peter Bogdanovich wurde am 30.07.1939 im New Yorker Vorort Kingston als Sohn serbisch-österreichischer Einwanderer geboren. Nach einem Schauspielstudium bekam er Ende der Fünfziger erste Rollen, nebenher verdingte er sich als Film-Journalist. 1968 wechselte er mit „Bewegliche Ziele“ ins Regiefach, blieb aber auch weiterhin als Autor und Darsteller tätig. Der große Durchbruch als Filmemacher kam 1971 mit dem für acht Oscars nominierten Drama „Die letzte Vorstellung“. Bogdanovichs aktuelles Werk ist die Tom Petty-Dokumentation „Runnin’ Down A Dream“. Er hat zwei erwachsene Kinder, ist seit 2001 zum zweiten Mal geschieden und lebt in Manhattan.
22.11.2007, Berlin. Peter Bogdanovich bewegt sich behäbig und spricht zunächst eher langsam. Doch schon bald kommt der 68-jährige New Yorker Filmemacher in Fahrt und redet mit funkelnden Augen von seiner – neben blonden Frauen – großen Leidenschaft: dem Filmemachen.
Mister Bogdanovich, „Runnin’ Down A Dream“, Ihre Dokumentation über die Karriere von Tom Petty ist sehr gelungen – aber sind Sie auch privat ein Rockfan?
Peter Bogdanovich: (grinst) Ich sehe nicht so recht nach einem aus, oder?
Um ehrlich zu sein, haben Sie mehr die Aura eines Jazz-Hörers.
Stimmt schon. Aber ich mochte die Beatles. Ich war sogar einer der ersten New Yorker und damit Amerikaner, der von den Beatles gehört hatte. Ein Freund brachte mir im Herbst 1962 eine ihrer Singles aus England mit. Ich glaube, es war „Love Me Do“. Auch wenn ich damals wie heute eher Swing und klassische Filmscores vorzog, empfand ich den Song als brillant. Vor allem seine Energie beeindruckte mich. Ich würde mich nicht als richtigen Rock’n’Roll-Fan bezeichnen, habe jedoch immer mal wieder Künstler dieses Genres gemocht. Bruce Springsteen etwa.