
Paul Auster
„Wenn man morgens aufwacht, besteht immer die Möglichkeit zu frühstücken.“
Zur Person
Paul Auster wurde am 03.02.1947 in Newark, New Jersey, geboren. Nach dem Abschluss der High School reiste er für ein paar Jahre durch Europa und begann in Paris, sich intensiv mit Literatur auseinanderzusetzen und erste Drehbücher und Romane zu verfassen. Wieder zurück in den USA studierte er an der Columbia University Literaturwissenschaften und Angilistik. Nach weiteren Jahren in Paris zog ihn ein Lehrauftrag wieder zurück an die Columbia. Bekannt wurde Auster 1987 durch eine Reihe experimenteller Detektivgeschichten, die zunächst New York Times erschien. Es folgten neben zahlreichen Romanen auch Drehbücher, u.a. für „Smoke“. Auster lebt mit seiner Frau, der Bestseller-Autorin, Siri Hustvedt in Brooklyn. Das Paar hat zwei Kinder. Tochter Sophie debütierte 2006 als Popsängerin mit französisch angehauchten Songs.
02.10.2008, Stuttgart. Eine junge Frau mit Kinderwagen schaut zu, wie Paul Auster fotografiert wird. „I know you from the fotos in your books“, ruft sie ihm zu. Auf diesen Autorenfotos wirkt Auster meist grimmig, doch heute lacht er viel und macht sogar Witze. Im rechten Ellenbogen seines Pullovers ist ein Loch.
Mr. Auster, in Ihrem Buch „Mann im Dunkel“ denkt sich der Protagonist nachts Geschichten aus, weil er nicht schlafen kann. Er erfindet ein Amerika, das sich seit der Wahl im Jahr 2000 im Bürgerkrieg befindet. Halten Sie einen neuen Bürgerkrieg in den USA für möglich?
Paul Auster: Einen richtigen Krieg mit Waffen nicht. Aber wir befinden uns längst in einem Bürgerkrieg. Es ist ein Krieg, der nicht mit Kugeln, sondern mit Ideen und Worten ausgetragen wird. Wir sind ein geteiltes Land und die beiden Seiten können kaum miteinander kommunizieren. Wir haben keine gemeinsame Basis mehr.