Nazanin Afshin-Jam

Nazanin Afshin-Jam

„Ich bin zu gleichen Teilen Sängerin und Menschenrechtlerin.“

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  • Ali Ghandtschi
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Zur Person

25.04.2007, Berlin. Eigentlich ist Nazanin Afshin-Jam in der Stadt, um über ihr Album „Someday“ zu sprechen, doch schnell wird klar, dass der Sängerin und Menschenrechtlerin ein anderes Terrain ungleich wichtiger scheint: Die katastrophalen Zustände in ihrem Heimatland, dem Iran.

Mrs. Afshin-Jam, um ehrlich zu sein war mir ein bisschen Bange vor diesem Gespräch. Können Sie sich denken, warum?

Nazanin Afshin-Jam: Nein, keine Ahnung. Klären Sie mich auf.

Eine attraktive Frau zu treffen, ist toll. Eine clevere, hochgebildete Frau ebenfalls. Aber einer schönen Frau gegenüberzusitzen, die Top-Universitäten besucht hat, Sängerin und Menschenrechtlerin ist, einen Pilotenschein besitzt und in der kanadischen Luftwaffe gedient hat, ist beinahe unheimlich. Worin sehen Sie selbst den Mittelpunkt Ihres Schaffens?

Ich bin zu gleichen Teilen Sängerin und Menschenrechtlerin. Das sage ich zumindest, wenn mich ein Zollbeamter an der Grenze nach meinem Beruf fragt, denn dafür geht der Großteil meiner Zeit drauf. Man könnte aber durchaus so weit gehen zu behaupten, die Musik sei hauptsächlich ein Mittel, meinen humanitären Überzeugungen eine lautere Stimme zu verleihen. Ich setzte mich hin und überlegte mir, wie ich am einfachsten möglichst viele Leute erreiche – und Popmusik schien mir ein effektiver Weg. Songs sind etwas, das bleibt.

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