Michael C. Hall
„Es ist reizvoll, die Lust am Töten möglichst sinnstiftend zu kanalisieren.“
Zur Person
Michael C. Hall, geboren am 01.02.1971 in Raleigh, North Carolina, begann seine Karriere als Theaterschauspieler auf kleineren Bühnen in New York. 1999 wurde er von Sam Mendes für den Broadway entdeckt und spielte eine der Hauptrollen in „Cabaret“. Auf Empfehlung von Mendes wurde er vom Drehbuchautor Alan Ball für dessen ambitioniertes Serienprojekt „Six Feet Under“ engagiert, bei dem er in der Rolle des homosexuellen Bestatter-Sohnes David Fisher brillierte. Kurz nach der letzten Episode von „Six Feet Under“ widmete er sich als Hauptdarsteller und Produzent der Serie „Dexter“. Nach einer ersten Ehe mit der Musical-Schauspielerin Amy Spanger (2002-2006) heiratete er Ende 2008 die Schauspielerin Jennifer Carpenter („Der Exorzismus der Emily Rose“), die bei „Dexter“ in der Rolle seiner Schwester Debra zu sehen ist. Die Ehe ging 2011 in die Brüche, momentan lebt er in einer Beziehung mit der Autorin Morgan Macgregor.
11.03.2009, Berlin. Im Grand Hotel Esplanade im Bezirk Tiergarten hat der Bezahlsender Premiere einen ganzen Trakt gemietet, um die deutschen Zuschauer für die viel diskutierte Serie „Dexter“ zu begeistern. Aus Los Angeles ist Hauptdarsteller Michael C. Hall angereist, der am verhältnismäßig frühen Morgen mit wuscheligen Haaren und in cooler Pose auf Fragen wartet.
Das amerikanische Fernsehen hat sich in den letzten Jahren sehr verändert. Früher waren US-Formate in Europa erfolgreich, aber wenig angesehen. Heute dagegen betrachtet man Serien wie „Dexter“, „The Wire“ oder „Six Feet Under“ als die Zukunft des Qualitätsfernsehens.
Es gab da einen qualitativen Sprung, stimmt. Eine schöne Sache. Sonst denkt man ja immer, alles werde schlechter.
Können Sie erklären, wie es dazu kam?
Das amerikanische Fernsehen wurde jahrelang von den großen Networks NBC, ABC oder CBS dominiert, und diese Networks entwerfen ein Programm, das möglichst viele Werbekunden ansprechen soll. Sie sind dem Kommerz verpflichtet, nicht kreativen Inhalten. Mittlerweile hat sich daneben ein anderes Fernsehen entwickelt. Es existieren gut gehende Bezahl-Kabelsender wie HBO oder Showtime, auf dem „Dexter“ läuft, die ausschließlich ihren Abonnenten verpflichtet sind. So wie Premiere in Deutschland.