
Matthias Brandt
„Für die wichtigsten Dinge gibt es keine Worte.“
Zur Person
Matthias Brandt (geboren am 07.10.1961) ist der jüngste Sohn von Rut und Willy Brandt, der von 1969 bis 1974 Bundeskanzler der BRD war. Er wuchs in der Bonner Republik auf, war als Politikerkind besonderen Sicherheitsvorkehrungen ausgesetzt. Über seine Erfahrungen schrieb er in seinem ersten literarischen Werk „Raumpatrouille“. Statt in die Politik zog es ihn ans Theater: Nach dem Abitur studierte er in Hannover Schauspiel. Er war Mitglied mehrerer Theater-Ensembles in Deutschland und der Schweiz und ab 2000 immer häufiger im TV zu sehen. Im Fernsehspiel „Im Schatten der Macht“ (2003) spielt er ausgerechnet den Spion Günter Guillaume, dessen Enttarnung zum Rücktritt seines Vaters führte. 2010 wurde er Ermittler in der Krimireihe „Polizeiruf 110“, für seine Verkörperung des Kommissars wurde er mit dem „Bambi“ und dem „Bayerischen Fernsehpreis“ ausgezeichnet. Er arbeitet außerdem als Sprecher von Hörbüchern und schreibt selbst Bücher, zuletzt erschien sein erster Roman „Blackbird“. Matthias Brandt ist verheiratet und hat eine Tochter.
29. Oktober 2020, Berlin. Ein Haus mit einem großen Garten. Ein Mann, der aus dem Fenster blickt, der Schauspieler und Schriftsteller Matthias Brandt. Ein Familienname mit großem Gewicht, sein Vater ist der einstige Bundeskanzler Willy Brandt. Wie das damals gewesen ist, seine Kindheit in der Bonner Republik, darüber hat Matthias Brandt in seinem Buch „Raumpatrouille“ geschrieben. Als „Sohn von“ musste er sein Leben lang Fragen beantworten. Dazu ist alles gesagt. Also ran an andere Themen. Dahin, wo es wehtut. Brand erzählt, wie er mal mit aufgetrennten Pulsadern im Krankenhaus landete und dass er aufmerksam zuhört, wenn Menschen ihre körperlichen Schmerzen schildern – wie neulich bei einer Leidensberichterstattung über Nieren -und Gallenkoliken. Einzige Bedingung: Larmoyant darf es nicht werden.
Herr Brandt, wann haben Sie sich zuletzt verletzt?
Vor Kurzem. Ich habe mir in den Finger geschnitten. Bei dem Versuch, eine Waschmaschine aus dem Keller hochzutragen. Da war eine scharfe Kante, dann hat‘s geblutet.
Wie gehen Sie mit Verletzungen um?
Das hängt davon ab, ob es mir privat oder beruflich passiert. Grundsätzlich bin ich, wie ich glaube, nicht besonders wehleidig. Ich kann Schmerzen ganz gut aushalten, privat reagiere ich aber empfindlicher. Was dadurch erklärbar ist, dass der Adrenalinpegel im vertrauten Kreis niedriger ist, als wenn ich auf der Bühne stehe.