Manfred Krug
„Bei was für schlechten Filmen ich mitgemacht habe –um Gottes Willen.“
Zur Person
Manfred Krug wurde am 08.02.1937 in Duisburg geboren. Nach der Scheidung seiner Eltern zog er 1949 mit seinem Vater in die DDR. Er war kurz als Stahlarbeiter tätig (dabei entstand seine prägnante Narbe auf der Stirn), wurde dann aber Schauspieler und brachte ab Anfang der 70er Platten mit Jazz und Chansons heraus. 1976 protestierte Krug gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns, worauf ihm ein Berufsverbot auferlegt wurde; 1977 siedelte er in die BRD über, wo er sich vor allem dank verschiedener TV-Serien etablierte. 2001 verkündete Krug seinen Abschied als Schauspieler, Lesungen und Konzerte gab er jedoch weiterhin. Krug war verheiratet und hatte vier Kinder. Er starb am 21.10.2016 in Berlin.
Berlin, 12.05.2008: Manfred Krug gibt eigentlich keine Interviews mehr. Warum er für GALORE dennoch den Pfingstmontagnachmittag opfert? „Das haben Sie einer Mischung aus Schlamperei und Zufall zu verdanken“, brummt er. Knapp drei Stunden dauert das Gespräch in seiner Wohnung über den Dächern Berlins. Unvermeidlicher Begleiter: die Zigarre.
Herr Krug, wieso schreiben Sie?
Manfred Krug: Weil ich ausprobieren will, ob ich mich noch anders darstellen kann als durch die Schauspielerei. Wenn man ein gewisses Alter erreicht hat, wird die Schauspielerei anstrengend. Nicht bei jedem, aber bei mir.
Warum bei Ihnen?
Ich hatte viele triviale Rollen, und das führte dazu, dass ich immer dieselben Sätze sprechen musste: „Wo waren Sie gestern Abend zwischen 20 und 23 Uhr?“ Die kommen ständig vor, und es ist ganz schwer, auseinander zu halten, welcher dieses Mal dran ist.