
Katrin Bauerfeind
„Liebe ist immer die bessere Antwort.“
Zur Person
Katrin Bauerfeind wurde am 21. Juli 1982 im schwäbischen Aalen geboren. Nach dem Abitur studierte sie in Bonn Technikjournalismus. Ihre journalistische Laufbahn begann beim Radio. Mitte der 00er-Jahre, als Internet-Fernsehen in Deutschland noch relativ neu war, war sie Moderatorin der Show „Ehrensenf“. Durch das Internet wurde sie fürs Fernsehen entdeckt und moderierte verschiedene Formate, unter anderem auf 3Sat und beim ZDF. Als Mitglied bei der Harald-Schmidt-Show machte sie, wie sie sagt, ihre „Humorgrundausbildung“. In ihrer Sendung „Bauerfeind assistiert“ begleitete sie Prominente durch den Alltag. Für Experimente ist die Moderatorin immer zu haben, etwa als sie im Oktober 2008 an sich selbst ausprobierte, wie es ist, 48 Stunden wach zu sein – und 24 Stunden davon zu moderieren. Sie lebt in Berlin.
05. September 2018, Berlin. Das Luxushotel Orania steht mitten in Kreuzberg. Katrin Bauerfeind betritt die Lobby, als sei es nicht das erste Mal. Sie lacht zur Begrüßung, nicht weil es etwas zu lachen gibt, sondern weil sie, wie schnell klar wird, ein durch und durch fröhlicher Mensch ist. Mit Humor, so ihre Devise, geht es nun mal besser im Leben. Ihr Lachen wird deshalb zu einer Melodie, die das Interview fast durchgehend begleitet: Ein Gespräch über ihre Schimpflust im Straßenverkehr, ihre Unempfänglichkeit für romantische Gesten und die Liebe ihrer Eltern, die die Moderatorin erst spät verstanden hat. Während sie spricht, dreht sie mit der rechten Hand eine Haarsträhne immer wieder zu einer Locke ein. Eine Botschaft liegt ihr besonders am Herzen: „Hau die Liebe raus!“
Frau Bauerfeind, wann rasten Sie so richtig aus?
Ich komme ja ständig in Situationen, in denen ich die Wahl habe, auszurasten oder einen anderen Weg zu finden. Ich bin aber lieber freundlich. Weil ich inzwischen herausgefunden habe, dass es sich lohnt. Allerdings gelingt mir das nicht immer. Meine härteste Schule ist der Straßenverkehr. Da bin ich eine furchtbare Schimpferin. Aber vielleicht bessere ich mich. Klaas Heufer-Umlauf hat mir einen Trick verraten, wie man es schafft, Situationen zu entschärfen, in denen sich Autofahrer über heruntergelassene Fensterscheiben beschimpfen.
Und der lautet wie?
Auszusteigen, zu den Menschen zu gehen und ihnen zu sagen, mir tut wahnsinnig leid, was passiert ist, ich hoffe, Ihnen geht es gut. Damit rechnet niemand. Und weil der Überraschungseffekt so groß ist, verstummen diejenigen, die vorher herumgebrüllt haben. Ich werde das demnächst ausprobieren.