Jan Ullrich

Jan Ullrich

„Alles Schlimme wird irgendwann weniger schlimm.“

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17.05.2006, Tirrenia. Am Grand Hotel des toskanischen Badeorts steht der imposante Bus des T-Mobile-Teams, das hier am Ruhetag des Giro d’Italia Station gemacht hat. Jan Ullrich kommt gerade vom Training, turtelt im Garten noch ein bisschen mit Freundin Sara und begibt sich – ausgerüstet mit Kuchen und Banane – zum Interview.

Herr Ullrich, was bedeutet Ihnen eigentlich Ihr Fahrrad?

Jan Ulrich: (überlegt) In erster Linie ist es mein Arbeitsgerät. Sicherlich ist die Beziehung nicht so intensiv oder intim, als dass ich es als meine Freundin bezeichnen würde. (lacht)

Das klingt, was Ihr Rad angeht, recht pragmatisch. Die Franzosen nennen ihr Fahrrad in der Umgangssprache ganz poetisch ‚la petite reine’ – die kleine Königin.

Okay, ich schenke meinem Fahrrad sehr viel Vertrauen. Es kann für mich lebensgefährlich sein, wenn daran irgendetwas nicht stimmt. Da muss nur ein Schräubchen abfallen, und schon funktioniert im schlimmsten Fall die Bremse nicht mehr. Hinzu kommt, dass mein Fahrrad ganz persönlich auf mich abgestimmt ist. Wenn ich ein fremdes Rad fahren würde, wäre zum Beispiel der Schwerpunkt in einer Kurve ein anderer, und schon würde die Sache gefährlich. Man baut also schon eine Beziehung zu seinem Arbeitsgerät auf – aber ich nehme es abends nicht mit ins Bett. (lacht)

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