Ina Müller

Ina Müller

„Als Kämpferin für die Emanzipation tauge ich nicht. “

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  • Sandra Ludewig
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Zur Person

22. Oktober 2020, Hamburg. Ina Müller scheinen viele Dinge in den Schoß zu fallen. Es geht konstant aufwärts, gibt keine Abstürze, keine Skandale – und im richtigen Moment war immer jemand da, der ihr den Weg gewiesen hat. Die Melancholie ihres neuen Albums lässt jedoch erahnen, dass ihre Welt nicht immer nur heil ist. Müller ist überrascht. „Was? Meine Musik macht schwermütig?“ Dann gerät das Interview im Hamburger Hotel „The George“, unweit ihrer Wohnung, zu einem Gespräch über Zufälle und bemerkenswerte Selbstgespräche, geschlossene Kirchen und Obdachlosigkeit. Es endet mit einem steilen politischen Angebot.

Ina Müller, in welcher Tonart klingt Ihr Leben?

Spontan würde ich sagen, in C-Dur. Ich denke aber, es schadet nicht, über ein Leben hinweg die komplette Klaviatur von C-Dur bis H-Moll klingen zu lassen, die weißen und die schwarzen Tasten.

Sind Sie denn bisher auf der ganzen Bandbreite unterwegs gewesen?

Ja, das würde ich schon sagen. Es wäre auch traurig, wenn man mit 55 sagt, dass einem die Hälfte der Töne fehlen würde. Ich habe so ziemlich alle emotionalen Situationen durchlebt. Naja, so ganz stimmt das nicht, ich habe kein Kind gekriegt. Das Ereignis fehlt mir.

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