Ian Urbina
„Wo wir auch hinschauten, sahen wir tiefste menschliche Abgründe.“
Zur Person
Ian Urbina (geboren am 29. März 1972) studierte Geschichte an der Georgetown University und begann später eine Dissertation in Anthropologie. 2003 wurde er als Reporter bei der „New York Times“ angestellt und blieb dort 17 Jahre lang. Für seine Berichterstattung, die sich vor allem auf die Themen Menschenrechte, Arbeitssicherheit und Umwelt konzentriert, wurde er mit dem Pulitzer-Preis und dem George Polk Award ausgezeichnet sowie für einen Emmy nominiert. Heute arbeitet er als Investigativ-Journalist u.a. für die „New York Times“, „The Atlantic“, den „New Yorker“ und „National Geographic“. Urbina lebt mit seiner Familie in Washington, D.C.
9. August 2021, Washington D.C. Die sieben Weltmeere. Endlose Weite. Freiheit und Abenteuer. So stellte sich auch Ian Urbina die Ozeane vor, geprägt von den Fotoreportagen in Naturmagazinen wie „National Geographic“. Sein Blick änderte sich, als er als Student aufgrund eines bürokratischen Kleinkriegs monatelang in einer Hafenstadt strandete und erstmals Geschichten davon hörte, was sich wirklich auf hoher See abspielt. Hunderte Seemeilen vor der Küste, fernab von den Augen der Gesellschaft und dem Einfluss der Gesetze. Seit inzwischen sieben Jahren recherchiert der Investigativreporter zu den grausamsten Verbrechen, die auf den Ozeanen geschehen. Als wir ihn am Laptop in seinem Wohnzimmer erreichen, ist er gerade von einer Reise aus Libyen zurück. Der 49-Jährige wirkt entspannt und entschlossen, seine Botschaft deutlich zu machen.