Hazel Brugger

Hazel Brugger

„Der Körper einer Mutter ist ein Gebrauchsgegenstand.“

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  • Marina Weigl
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Zur Person

29. April 2022, Köln. Die Haare sind frisch gewaschen und wach ist Hazel Brugger auch. Seit sie Mutter ist, ist sie länger wach als je zuvor in ihrem Leben. Und nicht zuletzt deswegen auch dauernd müde. Aber die Stimmung ist gut, sogar, wie sie sagt, besser als das Wetter gerade; die „wunderschönen Vorsommertage“ seien vorbei. Sie telefoniert von einem Zimmer in ihrer Kölner Wohnung aus, das eigentlich das Kinderzimmer hätte werden sollen. Nun ist es das Wäsche- und Gästezimmer, denn: „Wir haben gemerkt, unsere Tochter will nicht alleine in einem Zimmer schlafen.“ Die Tatsache, Mutter zu sein, treibt sie um. Daher muss unbedingt auch über Babykotze gesprochen werden. Es bleibt aber nicht an der Oberfläche. Ehrlich und selbstreflektiert spricht die Comedian darüber, warum die ersten Monate der Mutterschaft enorm belastet haben –?und zwar existenziell.

Hazel Brugger, wollen Sie gemocht werden?

Es würde mir definitiv schwerfallen, wenn ich eine ganze Gesellschaftsgruppe ernsthaft gegen mich aufhetzen würde. Anders gesagt: Mir ist es zu wichtig, dass alle eine gute Zeit haben, als dass ich unbedingt meine Meinung durchprügeln muss. Ich will den Leuten nicht nach dem Mund reden, aber wenn Kritik kommt von jemandem, der sich Gedanken gemacht hat, dann kann ich meine Meinung oder eine Ausdrucksart schon auch mal anpassen.

Wie viel Fantum ist für Sie erträglich?

Ab einen gewissen Grad irritiert es mich enorm. Wenn es nicht mehr rational ist, Leute also versuchen, damit irgendwelche inneren Löcher zu stopfen. Ich selbst war nie anfällig für Fantum. Auf die Idee, jemanden, der berühmt ist, auf der Straße anzusprechen und mit ihm ein Foto zu machen, käme ich gar nicht. Allerdings bin ich auch sehr schlecht in der Gesichtserkennung, ich würde an denen eh vorbeilaufen. Eine Grenze wäre überschritten, bei jemandem zu Hause zu klingeln, weil man rausgefunden hat, wo derjenige wohnt. Das ist nicht okay, in gar keinem Fall. Auch wenn der Fan Harald Schmidt hieße: Wenn der hier klingeln würde, würde mich das nerven.

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