
Götz Alsmann
„Wer mehr kann, macht sich verdächtig.“
Zur Person
Götz Alsmann, geboren 1957 in Münster, verdiente schon mit 17 Jahren seine ersten Honorare als Pianist, Mandolinist und Banjospieler auf den Alben der Heupferd Jug Band sowie als Studiomusiker in den Niederlanden. 1980 gründete er Götz Alsmann & The Sentimental Pounders, die mit ihrer Version von Depeche Modes „People Are People“ internationalen Erfolg feierten. Aus dieser Formation entwickelte sich später die Götz Alsmann Band, mit der er seit 1994 regelmäßig Alben veröffentlicht, darunter auch auf dem renommierten Jazz-Label Blue Note. Von 1996 bis 2016 lud er gemeinsam mit Christine Westermann Gäste in die erfolgreiche TV-WG von „Zimmer frei!“. Er moderiert TV-Galas und teilt seine Musikleidenschaft seit 1985 regelmäßig in Radiosendungen des WDR mit seinen Hörerinnen und Hörern. Als promovierter Musikwissenschaftler ist er seit 2011 Honorarprofessor an der Musikhochschule Münster. Im April erhielt er das Bundesverdienstkreuz.
23.10.2014, Münster. Götz Alsmann lädt in den „Zwei Löwen Klub“. Da denkt man an Zigarrenrauch und große Cognacgläser. Stattdessen verfügt das Etablissement über eine recht rustikale westfälische Kneipenatmosphäre. Das Klubmitglied Götz Alsmann kommt aus einer Rotarier-Sitzung, im Foyer stehen große graue Männer und reden über den Lauf der Dinge. Alsmann, natürlich in Anzug und mit Einstecktuch, bestellt sich Kaffee gegen die Müdigkeit und Wasser gegen den Husten. Der muss sofort verschwinden: Bald beginnt die Tour zum neuen Album „Am Broadway“. Für die Aufnahmen war der 57-Jährige tatsächlich in New York, jedoch war vom Broadway, wie er ihn kannte, nicht mehr viel übrig. Das Gespräch über Orte, die nicht halten, was sie versprechen, und komische TV-Auftritte von früher endet mit dem Versprechen, eine vergessene Musikform wiederzubeleben.
Herr Alsmann, Sie kommen gerade aus einer Rotarier-Sitzung. Was genau passiert da eigentlich?
Götz Alsmann: Es gibt in Münster fünf Rotary Clubs, wobei wir der Künstler-Club sind mit vielen Theaterleuten, Musikern und Verlegern. Heute war der Schriftsteller Burkhard Spinnen zu Gast und hat sein neues Buch vorgestellt.
Lokale Verschwörungstheoretiker mutmaßen ja gerne, in Clubs dieser Art würden die wahren Strippen gezogen.
(grinst) Auf gar keinen Fall. Das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen.