Brian May
„Es gab Phasen, in denen ich nicht allein sein konnte.“
Zur Person
Brian Harold May wurde am 19.07.1947 in Hampton/Middlesex in England geboren. Das Klavierspielen erlernte er mit fünf Jahren, seine erste eigene E-Gitarre (die berühmte „Red Special“) baute er aus Geldmangel 1963 zusammen mit seinem Vater. Der studierte Physiker, Mathematiker, leidenschaftliche Astronom und Sammler von alten Stereo-Fotos gründete 1970 mit Freddie Mercury, John Deacon und Roger Taylor die Band Queen, eine der erfolgreichsten Popgruppen aller Zeiten. May besitzt die Ehrendoktorwürde an der Universität von Hertfordshire und wohnt mit seiner zweiten Ehefrau Anita Dobson in London und Sussex. May hat drei Kinder aus erster Ehe: Jimmy (geb. 1978), Louisa (geb. 1981) und Emily Ruth (geb. 1987).
29.10.2004 im Hyatt Hotel, Köln. Nach einer großen Pressekonferenz und einem Roundtable-Marathon zum „We Will Rock You“-Musical gibt der Queen-Gitarrist einige Einzelinterviews. „Deswegen waren Sie eben so still – Sie wollten Ihre Munition nicht verschießen!“, stellt der Lockenkopf schmunzelnd fest.
Mr. May, nicht nur Dave Grohl (ehemaliger Nirvana-Drummer und jetziger Frontmann der Foo Fighters, Anm. d. Verf.) bezeichnet Sie als den nettesten Menschen im Musikbusiness. Haben Sie eine Idee, warum Sie diesen bemerkenswerten Ruf inne haben?
Brian May: (überlegt) Ich weiß es nicht. Bescheiden wie ich bin, spiele ich den Ball aber zurück und sage: Dave ist der Netteste! (lacht) Im Ernst, er ist wirklich sehr nett.
Beim Roundtable-Gespräch haben Sie gesagt, dass Sie im Grunde nur zwei richtige Freunde haben. Wenn man bedenkt, wie beliebt Sie sind, ist das überraschend, finden Sie nicht?
Nun, ich weiß nicht, ob sich das widerspricht. Es stimmt schon, ich bin immer ein freundlicher Mensch, egal, mit wem ich es zu tun habe. Das hat einen konstanten Kampf mit mir selbst zur Folge, weil ich immer Gefahr laufe, zu viel von mir preiszugeben. Man kann und darf aber nicht jedem dasselbe geben. Ich habe gelernt, mir in diesem Zusammenhang meine Grenzen zu setzen, auch wenn ich dazu neige, sie zu überschreiten. Sich zu vielen Leuten zu sehr zu öffnen ist aber sicherlich nicht immer eine gute Maßnahme.