Bret Hart
„Es ist gesünder, der Schurke zu sein.“
Zur Person
Bret Hart wurde am 02.07.1957 in Calgary geboren. Er stammt aus einer einflussreichen Wrestling-Familie und wuchs mit elf Geschwistern auf. Nachdem er als Jugendlicher Ringkämpfe bestritt, stieg er Ende der Siebziger auf das showorientierte Pro-Wrestling (Kampfname: The Hitman) um. 1985 trat er der wichtigsten Organisation World Wrestling Federation (WWF) bei, wo er über zehn Jahre eine der wichtigsten Figuren darstellte. 1992 errang er zum ersten Mal den Champion-Gürtel. 1999 musste er aufgrund einer schweren Gehirnerschütterung seine Karriere zunächst beenden, als Folge erlitt er 2002 einen Schlaganfall. Hart hat vier Kinder, von seiner Frau Cinzia ließ er sich im Jahr 2007 scheiden, da diese sich weigerte, nach Kanada zu ziehen. 2010 konnte Hart erstmals in seiner Karriere den WWE US-Championtitel erringen, indem er den damals amtierenden Champion The Miz schlug, den im Zuge einer neuen Storyline für vakant erklärte. Mittlerweile hat sich Hart gut von seinem Schlaganfall erholen können und tritt in vielzähligen Shows und bei Veranstaltungen in Kanada auf.
02.02.2006, Düsseldorf. Der frühere Wrestling-Champion Bret Hart bestellt sich zum Interview im noblen Japan-Hotel Nikko einen Burger mit Fritten. Im Gegensatz zu seinem Bühnen-Alter Ego spricht er sehr leise, ruhig und bedacht. Als der Burger kommt, kratzt er stoisch die Mayonnaise ab.
Mr. Hart, wie beschreiben Sie Ihren Beruf, wenn Leute keine Ahnung haben, was Wrestling ist: Sind Sie Sportler, Entertainer oder Illlusionist?
Bret Hart: Am ehesten bin ich wahrscheinlich ein Entertainer, auch wenn ich mich gerne als Künstler sehe. Wenn Wrestling richtig gemacht wird, ist es eine Kunstform. Ich glaube, ich war ein ziemlich guter Künstler, was den Ausdruck angeht. Es gibt eine bestimmte Fähigkeit, die man besitzen muss, wenn diese riesigen Männer übereinander herfallen: Die Kunst dabei ist es, dass es sehr körperbetont aussieht, dass die Schmerzen, Schläge und Griffe wirklich echt wirken. Der Zuschauer muss den Eindruck haben, dass wir uns wirklich übel zurichten, ohne dass dabei wirklich jemand verletzt wird. Das ist eine Sache, auf die ich sehr stolz bin: Ich habe 23 Jahre gewrestelt, aber ich habe keinen einzigen meiner Gegner verletzt. Ich wünschte, meine Gegner könnten dasselbe von sich behaupten.
Meinen Sie Bill Goldberg, der Ihre Karriere mit einem schlecht abgepassten Tritt gegen den Kopf beendete?
Goldberg war im Grunde ein guter Typ, aber er hat nie die Kunst des Wrestlings verstanden. Es ist eine Schande, dass er so viele Leute verletzt hat.