Axel Prahl

Axel Prahl

„Ich war stets mit der Schnauze vorneweg.“

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12.01.2007, Berlin. Die Küche der großen Altbauwohnung im Prenzlauer Berg ist halb ausgeräumt und wirkt verwaist, weil Axel Prahl mit seiner Familie aufs Land gezogen ist. Vor und nach dem Gespräch, in dem er sich locker und konzentriert zugleich zeigt, geht er zum Rauchen trotzdem auf den Balkon.

Herr Prahl, bevor Sie sich an der Schauspielschule in Kiel bewarben, haben Sie als Gleisbauer, Bierfahrer und Kellner gearbeitet. Das klingt fast wie eine erdachte Schauspielerbiografie.

Axel Prahl: Da ist aber nichts ausgedacht. Die Jobs musste ich halt machen, um mich finanziell über Wasser zu halten, nachdem ich mein Lehramtstudium abgebrochen hatte. Ich habe fünf Semester Mathematik und Musik studiert.

Ausgerechnet Mathematik?

Ich mochte Mathe und hatte die Vorstellung, dass mir als Grund- und Hauptschullehrer auf diesem Gebiet nicht allzu viel abverlangt werden würde. Aber im Studium ging es dann mit den Integral- und Matrizerechnungen überhaupt erst los. Das, was man hauptsächlich zum Unterrichten von Kindern braucht – Didaktik, Soziologie und Psychologie – kam kaum vor. Schon seltsam: Das eigentliche Rüstzeug für einen Lehrer wurde nicht richtig vermittelt. Komisch fand ich auch, dass viele Kommilitonen die Sache mehr als eine Art Selbstfindungsstudium betrieben. Ehrlich gesagt war ich geschockt, was für Menschen später auf Schüler losgelassen werden sollten.

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