Kino

29.08. | Kinostart der Woche

Prélude

Predlude

PRÉLUDE

X-Verleih • 29. August

Musiker neigen zur Selbstkasteiung, wenn sie hinter ihren eigenen Ansprüchen zurückbleiben. Man erinnere sich an Robert Schumann, der im Überehrgeiz ein mechanisches Übungsgerät entwarf, das seinem Mittel- und Zeigefinger irreparable Schäden zufügte – sein Klavierstudium musste er aufgeben. Auch heute ist der Druck während eines klassischen Hochschulstudiums hoch. Bereits kurz nach der Aufnahme ans Konservatorium muss David (Louis Hofmann) feststellen, dass sein Talent nicht so außergewöhnlich ist, wie man ihn in seinem Heimatort hatte glauben lassen. Im Gegensatz zu „Whiplash“ erzählt Sabrina Sarabi ihr Drama um den jungen Musiker leise. Oft sind es Nuancen, die dem Zuschauer verraten, was sich gerade in Davids Kopf abspielt. Gesprochen wird in „Prélude“ eminent wenig. Sarabi überlässt filmischen Mitteln das Erzählen und beweist ein feines Händchen für Montagesequenzen, die in Kombination mit adäquaten Klängen punktgenau veranschaulichen, was mit Worten nicht besser hätte ausgedrückt werden können. Katharina Raskob