Kino

Foto: X-Film X-Verleih

Die Unschärferelation der Liebe

29. Juni, 1 Std. 32 Min.

Der Ort: eine Bushaltestelle. Der Impuls: ein Kuss in Alexanders Nacken. »Ich bin völlig daneben, weiß ich«, gesteht Greta, die Küsserin, die Alexander nie zuvor gesehen hat. Der Heisenbergschen Unschärferelation wäre damit Genüge getan. In Simon Stephens Bühnenstück »Heisenberg« entspinnt sich daraus eine Romanze – trotz des Stalkings und der notorischen Lügen von Seiten Gretas. Und trotz der betonharten Verschlossenheit von Alexander. Aber zwei einsame Seelen müssen zueinanderfinden, so will es das Gesetz der Romcom. Caroline Peters und Burkhart Klaußner machen ihre Sache großartig. Beide kennen ihre Figuren, seit sie sie am Düsseldorfer Schauspielhaus verkörpert haben. Doch im Theater funktionieren unangenehme Situationen, und deren Auflösung, gerade weil das Publikum ihnen hilflos ausgeliefert ist. In »Die Unschärferelation der Liebe« prasselt all das an der schützenden Leinwand ab, was Regisseur Lars Kraume mit Großstadtneurotiker-Jazz à la Woody Allen aufzufangen versucht.