Kino

23.03. | Kinostarts der Woche

23.03. | Kinostarts der Woche

Sick Of Myself

Seneca


Sick Of Myself

  1. März, 1 Std. 36 Min.

Während ihr narzisstischer Freund Thomas (Eirik Sæther) als Künstler im Rampenlicht steht, arbeitet die unscheinbare Signe (Kristine Kujath Thorp) in einer Osloer Bäckerei. Verzweifelt versucht sie, endlich Aufmerksamkeit von ihrer Umwelt zu erlangen. Als das scheitert, nimmt Signe russische Pillen ein, die eine schwere Hautkrankheit bei ihr verursachen. Plötzlich zieht sie jegliche mediale Aufmerksamkeit auf sich. Was als leichte Komödie beginnt, entwickelt sich zu einer bitterbösen und makabren Satire, in der Regisseur Kristoffer Borgli sowohl unser aktuelles Zeitalter der permanenten eitlen Selbstbespiegelung als auch die Mode- und Kunstszene gekonnt persifliert. Dabei lässt sich »Sick of Myself« nicht nur als kluge und amüsante Reflexion über die Macht der Medien lesen. Stattdessen beleuchtet die norwegische Produktion auch den Einfluss stereotyper Schönheitsideale auf unseren Umgang mit Inklusion, um letztlich einer ganzen Generation den Spiegel vorzuhalten.

Dirk Hartmann


Seneca

  1. März, 1 Std. 52 Min.

Der deutsche Regisseur Robert Schwentke (»The Divergent Series«) zieht weiter. Nach »Der Hauptmann« (2017), der sowohl vom Publikum als auch der Kritik hochgeschätzt wurde, feiert er jetzt mit seiner bitterbösen Satire über die letzten Tage des römischen Philosophen Seneca auf der diesjährigen Berlinale Premiere. Obwohl Nero ein jahrelanges Vertrauensverhältnis zu seinem Lehrer und Berater pflegt, wittert er eine Verschwörung. Er schlägt Seneca mit seinen eigenen Waffen, indem er ihn zu einem legitimen Suizid innerhalb seines Gedankengebäudes auffordert. Niemand Geringeren als den grandiosen John Malkovich (»Being John Malkovich«, 1999) konnte Schwentke für die Rolle des großen Geistes des Stoizismus gewinnen, der als bedeutendster Einfluss des zukünftigen Kaiser-Despoten Nero gilt. Den Meister lässt er sich mit allerlei deutschen Talenten umgeben, darunter Lilith Stangenberg, Louis Hofmann und Alexander Fehling. Und auch die bezaubernde Geraldine Chaplin ist mit von der Partie.

Nora Harbach