Kino

10.02. | Filmstart der Woche

Was geschah mit Bus 670?

MFA

In Deutschland gehört zu den nervigsten Dingen an einer Busfahrt die ungewollte Sitznachbarin, deren Musik trotz Kopfhörern die Allgemeinheit beschallt, während sie schmatzend ihr Frikadellenbrötchen verspeist – zweifelhaftes Odeur inklusive. Stört, tötet aber niemanden. In Mexiko hingegen stehen Busfahrten noch viel zu oft in einer Assoziationskette mit Mord. Magdalena (Mercedes Hernández) ist auf der Suche nach ihrem verschwundenen Sohn Jesús. In der Hoffnung, dass ihn auf der Reise in Richtung der US-amerikanischen Grenze nicht das gleiche Schicksal ereilte wie seinen Freund Rigo, dessen Leiche bereits identifiziert wurde, lässt sie sich nicht von ihrer Mission abbringen. Mit allen Mitteln versucht sie herauszufinden, was mit dem Bus passierte, der Jesús über die Grenze bringen sollte. Fernanda Valadez gelingt mit „Was geschah mit Bus 670?“ ein intensives Spielfilm-Debüt, das mit einer bedächtigen Erzählweise überzeugt, die den Nachhall einzelner Szenen umso intensiver macht.


Was geschah mit Bus 670?
MFA, 10. Februar

Katharina Raskob