Kino

08.11. | Kinostarts der Woche

In My Room • Aufbruch zum Mond

Aufbruch zum MondAufbruch zum Mond

Universal • 08. November

Regisseur Damien Chazelle überzeugte bisher mit seinen beiden Musikfilmen „Whiplash“ und „La La Land“. In „Aufbruch zum Mond“ widmet er sich nun einem echten Helden der jüngeren Zeitgeschichte, dem ersten Mann auf dem Mond, Neil Armstrong. Als diesen castet er Ryan Gosling, mit dem er bereits in „La La Land“ arbeitete und der fast schon ein Garant für Kinoerfolge ist. Er füllt Armstrongs Geschichte (unterfüttert durch die Biografie „First Man: The Life of Neil A. Armstrong“ von James R. Hansen) mit Leben – und dem eisernen Zähneknirschen, das Armstrong wohl verspürt haben muss im Angesicht von all den Unwegsamkeiten, die mit der vorher nie dagewesenen Unternehmung einhergehen. Die Filmbiografie konzentriert sich auf die Jahre vor der Mondlandung und setzt vor allem die Strapazen für alle Beteiligten gekonnt in Szene – neben Armstrong selbst vor allem seine Frau Janet (eine grandiose Claire Foy), die als menschliche Spiegelfläche für die persönliche Seite des größten Abenteuers der Geschichte dient.

Lars Backhaus


InmyRoomIn my Room

Pandora • 08. November

Wie bildgewaltig, philosophisch und originell deutsches Kino sein kann, das zeigt Ulrich Köhler mit „In my Room“: Er setzt seine als grandios zu bezeichnenden Darsteller Hans Löw und Elena Radonicich in völlige Einsamkeit. Die Prämisse: Alle anderen Menschen sind plötzlich von der Welt verschwunden. Im Angesicht der vollkommenen Freiheit spielen sie universale Menschlichkeit durch: reisen, sesshaft werden, sich suchen, finden und verlieren, tanzen, schreien und leiden. Ergreifend authentisch und mit ausgeprägter Körperlichkeit besiedeln die Darsteller ein paradiesgleiches Deutschland, in dem Vorgärten zugewuchert und Tiere die besten Freunde des Menschen sind. „In my Room“ ist eher als Parabel zu lesen, denn als dystopisches Endzeitdrama. Das gelingt dem Film ohne pathetisch zu werden und nicht zuletzt dank Verzicht auf überspitzte Künstlichkeiten, erzwungene Dialoge oder ein Viel an Informationen über die Protagonisten. Hoffentlich darf sich das Publikum auf viele weitere Köhler-Filme freuen.

Marina Mucha