Musik

05.04. | Album der Woche

Mike + The Mechanics

Mike + The Mechanics MIKE + THE MECHANICS

Out Of The Blue

BMG • 05. April

Zehn Jahre nach dem Neustart veröffentlichen Mike + The Mechanics ein neues Album mit vornehmlich bekannten Hits in aktuellen Arrangements sowie drei brandneuen Stücken. Wir sprachen mit Mastermind Mike Rutherford.

Mr. Rutherford, warum haben Sie die Klassiker von Mike + The Mechanics neu aufgenommen?

Tim Howar und Andrew Roachford singen sie jetzt seit fast zehn Jahren live und mit jedem Jahr konnte man hören, wie sich diese Songs im Laufe der Zeit durch ihren Stil verändert und weiterentwickelt haben, obwohl sich an der Band nichts geändert hat. Nun war es an der Zeit, diese Versionen endlich im Studio aufzunehmen.

Wie würden Sie diese Veränderung der Stücke beschreiben, die ja ursprünglich von Paul Young, der im Jahr 2001 verstorben ist, und Paul Carrack eingesungen wurden?

Es entsteht definitiv ein frischer Blick auf die alten Werke. Die Originalversionen sollten aber keineswegs übermalt werden, es sind schließlich Klassiker. Sie wurden innerhalb eines Zeitraums von 25 Jahren aufgenommen, deswegen klingen sie alle etwas unterschiedlich. Auf dem neuen Album ist der Sound dagegen viel homogener.

Und wie sind die drei vorangestellten neuen Songs auf » Out Of The Blue « zu verstehen?

Sie sind wichtig, denn wir möchten damit eine neue Etappe der Band andeuten. Ohne diese neuen Stücke hätte ich die Platte nicht veröffentlicht. Es gab sogar noch weitere, doch bis zum Start unserer aktuellen Tour hatten wir eben nur diese drei fertig, deswegen sind es nicht mehr geworden.

Das Besondere an Mike + The Mechanics waren immer die beiden Sänger. War Ihnen klar, dass dieser Posten erneut von zwei Personen besetzt werden sollte, als Sie die Band nach einer Pause 2009 neuformiert haben?

Ja, denn in der Bandgeschichte war es schon immer ein riesiger Vorteil, sowohl eine R‘n‘BStimme als auch eine Rockstimme zu haben. Gerade der R‘n‘B-Part von Paul Carrack, den nun Andrew übernimmt, ist ein nach wie vor sehr wichtiger Bestandteil unseres Sounds.

Besteht da nicht auch die Gefahr der Konkurrenz unter den beiden?

Man könnte sicherlich vermuten, dass zwei Leadsänger auch zwei große Egos mitbringen, aber das Gegenteil ist bei uns der Fall. Tim und Andrew sind beste Freunde und unterstützen sich gegenseitig sehr. Es ist wunderbar, das zu sehen.

Sie haben die neu arrangierten Hits wieder im Studio aufgenommen. Warum gibt es in der langen Bandgeschichte eigentlich kein Livealbum von Mike + The Mechanics?

Ich hätte durchaus Lust, eines zu veröffentlichen. Um ehrlich zu sein, habe ich sogar eines parat, weil ich ohnehin immer all unsere Konzerte mitschneide. Aber bislang hat noch niemand danach gefragt. Interview: Jens Mayer

FAZIT: Statt eines klassischen Best-of-Albums, von denen es in der fast 35-jährigen Bandhistorie bereits einige gibt, ist dieses Update tatsächlich legitim, denn die Stimmen von Howar und Roachford prägen den Sound seit nunmehr einer Dekade. Veränderte Arrangements, ein einheitlicher Sound und neue Stücke machen » Out Of The Blue « somit zu einer autarken Veröffentlichung.