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05.03. | DVD der Woche

Kolyma

KolymaKOLYMA W-Film • 25. Januar

2000 km lang schlängelt sich der Flusslauf des Kolyma durch das bitterkalte, unwirtliche Sibirien von Magadan bis nach Jakutsk. Wer die Straße am Fluss entlang nimmt, läuft auf Gebeinen. Wie viele Tote aus dem Gulag dort liegen, weiß niemand genau. Dokumentarfilmer Stanislaw Mucha reist nach Kolyma und findet Spuren der Goldsuche, Ex-Gefangene der Arbeitslager und verschrobene Originale, die sich scheinbar in den hintersten Winkel der Welt zurückgezogen haben. In Gesprächen über die Vergangenheit und Gegenwart porträtiert er Menschen, die bei -50°C experimentieren, Putin und Stalin verteufeln oder in den Himmel loben, die Morde gestehen, singen, lieben und philosophieren. Das geballte Leben in einem Film, der von einer todesgeplagten Gegend handelt. So hinterlässt „Kolyma“ den bitteren Nachgeschmack der Vergangenheit, garniert mit Staunen über die Widerstandsfähigkeit des Menschen und abgerundet durch die ästhetische Unwirklichkeit dieses verfluchten Ortes. Marina Mucha