Viggo Mortensen
„Die überwiegende Zahl der Filme ist schrecklich.“
Zur Person
Viggo Mortensen, am 20.10.1958 in New York geboren, ist der Sohn eines dänischen Geschäftsmanns und verbrachte seine Kindheit in Argentinien, Venezuela und Skandinavien. Mit 22 Jahren machte er in New York seinen Abschluss in Politik und Spanisch, es folgte eine Ausbildung am Warren Robertson Theater Workshop sowie erste Theater-Engagements. Er siedelte nach Los Angeles um und gab 1985 sein Leinwand-Debüt in „Der einzige Zeuge“. Danach spielte er höchst wechselhafte Rollen in „Portrait of a Lady“, „Ein perfekter Mord“, „Daylight“ oder „Indian Summer“. Den großen Durchbruch erlebte er als Aragorn in Peter Jacksons „Herr der Ringe“-Trilogie; seither kann er sich die Rollen sehr gezielt aussuchen. Für seine Darstellung eines Mafia-Mitglieds in David Cronenbergs „Tödliche Versprechen“ erhielt er je eine Golden Globe- und Oscar-Nominierung. Mortensen betreibt nebenbei einen kleinen Verlag für Kunstaffines, hier brachte er bereits eigene Bücher mit Gedichten und Fotografien heraus. Von 1987 bis 1997 war er mit Exene Cervenka, der Sängerin der Band X, verheiratet, aus der Ehe ging ein Sohn hervor. 2010 wurde Mortensen, der in Spanien, Dänemark und den USA lebt, von der dänischen Königin zum Ritter geschlagen.
25.02.2014, New York. Als edler Kämpfer Aragorn in „Der Herr der Ringe” gelang Viggo Mortensen der große Durchbruch. Danach engagierte ihn Kultregisseur David Cronenberg gleich dreifach: für „A History of Violence“, den Mafia-Streifen „Tödliche Versprechen“ sowie als Sigmund Freud in „Eine dunkle Begierde“. Zuvor war der in Südamerika aufgewachsene Däne in Filmen wie „Die Akte Jane“, „Psycho“ oder „28 Tage“ zu sehen. Nach seinem Auftritt als Beatnik-Poet William Burroughs in „On the Road“ kommt er nun in der Patricia Highsmith-Verfilmung „Die zwei Gesichter des Januars“ auf der Leinwand. Der dänisch-amerikanische Hüne, der in Interviews als wortkarg und unzugänglich gilt, spricht mit GALORE durchaus freimütig über gute und schlechte Romane und Filme, über die Gründe, warum ein Film gelingt, über die schwache Qualität der meisten Drehbücher – und wie sich ein Marktwert verändert, wenn man in einem Film wie „Herr der Ringe“ mitgewirkt hat.
Mr. Mortensen: Sie gelten als der übercoole Softie von Hollywood schlechthin - wie weit stimmt das Image?
Viggo Mortensen: Das müssen andere entscheiden. Ich versuche einfach nur, möglichst ziemlich entspannt zu sein. Immer. Nur wenn ich entspannt bin, kann ich gute Arbeit leisten.
Wie entspannt fühlen Sie sich, wenn Sie in einer Rolle zum Kettenraucher werden, wie aktuell in „Die zwei Gesichter des Januars“?
Rauchen ist bekanntermaßen ausgesprochen schlecht für die Gesundheit, aber hier passen die Zigaretten einfach gut zu dieser Figur. Und da muss man dann eben auch mal Kette rauchen. Entspannt werde ich dadurch nicht.