Timothy Olyphant

Timothy Olyphant

„Wer Gewalt grundsätzlich verteufelt, macht es sich zu einfach.“

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30.11.2007, Berlin. Timothy Olyphant bestätigt die Regel: Filmbösewichte sind privat ausgesprochen freundlich. Der amerikanische Schauspieler zeigt sich selbstironisch und spricht über Gewalt, Spiele und Risiko.

Mr. Olyphant, hatten Sie schon immer ein Faible für Bösewichte? Auch in „Hitman“ spielen Sie einen, genauer gesagt: einen Profimörder.

Timothy Olyphant: Da ich weit davon entfernt bin, ein Star zu sein, habe ich zunächst mal keine unbegrenzten Auswahlmöglichkeiten. (lacht) Man versucht einfach, die beste Rolle im Film zu ergattern. Meine Beweggründe, wieder einen Schurken zu spielen, sind profan: Der Regisseur hatte viele gute Ideen und mir bot sich die Möglichkeit, in einem großen Film eines großen Studios die Hauptrolle zu spielen. Das ist eine Chance. Außerdem bin ich, obwohl viele Kollegen das Gegenteil erzählen, der festen Überzeugung, dass es für Bösewichte leichter ist, das Publikum zu beeindrucken. Man muss niemanden davon überzeugen, dass man ein fieser Hund ist – man lässt einfach Taten sprechen.

Überlegt man bei einem Drehbuch, in dem so viel Blut fließt wie in „Hitman“, länger als sonst?

Ich habe da keine Berührungsängste. Gewalt ist so alt wie die Menschheit, sie ist eines der größten und ältesten Themen in der Kunst. Auf meiner Promotion-Reise durch Europa bin ich in jeder größeren Stadt ins Museum gegangen. Sie glauben nicht, wie viel Gewalt ich da gesehen habe. Ich bin kein Experte, aber ich bin mir in einem Punkt ziemlich sicher: Wer Gewalt grundsätzlich verteufelt, macht es sich zu einfach.

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