Roland Emmerich

Roland Emmerich

„Ich will keine Ja-Sager um mich herum.“

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Zur Person

24.05.2005. Roland Emmerichs Assistent Aaron hatte vorgewarnt: „Nach einer Stunde müssen Sie aufhören, denn Roland hat einen wichtigen Termin.“ Doch der deutsche Regisseur sitzt während des Telefonats ganz entspannt in seinem Haus in Los Angeles und vergisst beim Interview die Zeit.

Herr Emmerich, interessieren Sie sich für die US-Politik?

Roland Emmerich: Nicht im Detail, eher emotional. Mir gehen hier ein paar Sachen immer mehr auf den Wecker. Warum kriegen die Amerikaner nicht ihr Krankenversicherungssystem oder die Waffenkontrolle auf die Reihe? Und der Ausgang der US-Wahlen war entsetzlich. Ich hatte nie erwartet, dass Bush gewinnt. Wenn man in einer Großstadt lebt, bekommt man die Stimmung im restlichen Amerika nicht mit. Aber es gibt auch in anderen Ländern einen Rechtsruck. Das macht mir schon Sorge.

Was Ihre Filme angeht, sind Sie durchaus fixiert auf den US-Präsidenten, oder? In „Independence Day“ geht er beinah drauf, in „Day After Tomorrow“ stirbt er eines natürlichen Todes und in „One Nation“ wollen Sie ihn umbringen lassen.

Als Europäer habe ich da keine falsche Scheu. Bei „Independence Day“ war das ganze Studio in Panik, weil ich darin das Weiße Haus in die Luft fliegen lasse. Die wollten erst, dass ich das Kapitol dafür nehme. Aber nach den Testvorführungen hat sich gezeigt, dass die Leute die Szene lieben. So gesehen ist „One Nation“ der dritte Teil einer Trilogie. Ein Polit-Katastrophenfilm.

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