Robin Williams

Robin Williams

„Wenn ich gefragt werde, ob ich mein Shirt für die Fotosession ausziehe, spiele ich das Spiel mit. So läuft das Geschäft. Aber man denkt sich im Stillen: Hoffentlich ist das Ganze schnell vorbei.“

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18.08.2005. Vor dem Gespräch läuft Robin Williams wie aufgezogen durch die Suite des Berliner Regent Hotels. Auch beim Interview bleibt er quirlig, ändert ständig die Tonlage und imitiert fremde Stimmen. Das alles hindert ihn aber nicht daran, zwischendurch auch mal ernsthaft zu werden.

Mr. Williams, In Ihren früheren Rollen waren Sie der lustige Menschenfreund, doch in den letzten Jahren spielten sie immer häufiger Psychopathen. Weshalb der Imagewechsel?

Robin Williams: Der geschah eher zufällig. Es ist nicht so, dass ich beschlossen hätte: „Scheiß Menschheit. Ich werde jetzt böse.“ Früher meinten die Studios immer „Du darfst die süßen, netten Typen spielen“, deshalb sagte ich meinem Agenten, er solle auch nach anderen Stoffen Ausschau halten. Und plötzlich bekam ich eine düstere Rolle nach der anderen angeboten. Ich dachte mir nur: Dankeschön!

Diese Figuren sind auch sehr einsam. Können Sie sich mit diesem Gefühl identifizieren?

Natürlich, als Einzelkind fühlte ich mich automatisch einsam. Auch im ersten Jahr in Juilliard, meiner New Yorker Theaterhochschule, erlebte ich eine solche düstere Phase. Aber die Technik bei diesen Rollen bestand nicht einfach darin, Erinnerungen wachzurufen. Ich suchte nach vielmehr nach Gefühlen der Unsicherheit, und die formte ich zurecht. So war es ziemlich einfach, solche Charaktere darzustellen. Nach „Insomnia“, wo ich einen Mädchenmörder spiele, meinten manche Leute, das wäre gar nicht ich gewesen.

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