Rick Astley
„Es gibt nichts, was ich zu bereuen hätte.“
Zur Person
Rick Astley (geboren am 6.2.1966 in Newton-le-Willows)wuchs mit drei älteren Geschwistern auf, die ihn früh in die Geheimnisse der Popund Rockmusik einweihten. In seinen frühen Bands war er der Schlagzeuger; als bei einer der Sänger ausfiel, übernahm er und legte das Mikro nicht mehr aus der Hand. Mitte der 1980er-Jahre stellte er sich bei den damals sehr angesagten Pop-Produzenten Stock, Aitken, Waterman vor, indem er ihnen eigene Demos vorspielte und dazu sang. Nur wenige Wochen später war er live dabei, als die drei im Studio „Never Gonna Give You Up“ schrieben. Astley bekam die Chance, das Stück zu singen – und landete einen weltweiten Nummer-eins-Hit. Mit „Together Forever“ gelang ihm 1988 ein zweiter Europop-Erfolg, seit Anfang der 1990er-Jahre veröffentlicht er ohne das Produzententeam im Hintergrund Musik zwischen Pop und Soul. Rick Astley ist seit 2003 mit der Filmproduzentin Lene Bausager verheiratet, die ihn auch managt.Das Paar hat eine gemeinsame Tochter und lebt in Moseley, einem südwestlichen Vorort von London.
04.05.2016, Berlin. Den meisten dürfte es ähnlich gehen wie uns vor Antritt des Interviews: Hört man den Namen Rick Astley, denkt man an poppigstes Radiofutter der Achtzigerjahre. Doch was steckt hinter diesem Mann, der mit 20 ein Superstar war, dann lange von der Bildfläch verschwand und nun, frisch 50 geworden, mit einem neuen Album auftaucht? Wir werden überrascht: Vor uns sitzt ein enorm gelassener, aufgeräumter Mensch, der sich als wandelndes Musiklexikon erweist, humanistische Grundprinzipien am Beispiel der Foo Fighters erklärt und interessante Argumente für das Mysterium des Erfolges anführt. Und der selbst mit seiner Mainstream-Vergangenheit dermaßen im Reinen ist, dass man nur achtungsvoll den Hut ziehen kann.
Herr Astley, haben Sie heute schon ein bisschen Eurotrash gehört?
Was ist denn Eurotrash?
So bezeichnete man schon damals diese betont radiofreundliche, gern überproduzierte, meist aus England stammende Musik, mit der Sie Ihre ersten Erfolge feierten.
Ah, verstehe. Aber bedeutet das nicht, dass sie eigentlich nur zum Wegwerfen taugt?