
Rebecca Cline
„Die tollsten Spezialeffekte machen keinen guten Film, wenn die Story nicht passt.“
Zur Person
Rebecca Cline ist in Glendale, Kalifornien geboren und in Los Angeles aufgewachsen. Ihre Leidenschaft für Disney-Filme, bei denen es ihr besonders die musikalischen Einlagen angetan haben, entdeckte sie bereits durch ihren ersten Kinofilm „Mary Poppins“ im Kindesalter. Seit 1989 ist sie Teil der Disney-Familie, wo sie mittlerweile das Archiv leitet und so unter anderem dafür verantwortlich ist, die historischen Dokumente zu verwalten und bei Neuverfilmungen sicherzustellen, dass wichtiges Material im Archiv katalogisiert wird. Außerdem stellt sie mit verschiedenen Requisiten immer wieder Ausstellungen zusammen, die in der ganzen Welt zu sehen sind.
30. August 2023, Burbank. Überpünktlich sitzt Rebecca Cline vor der Kamera. Der Hintergrund ist verschwommen und der einzige Gegenstand, der immer wieder aufblitzt, ist ein Getränkebecher mit Strohhalm, der der Leiterin des Disney-Archivs während des Gesprächs zur Erfrischung dient. Obwohl es an der Pazifikküste noch früh am Morgen ist, bedarf es keiner Aufwärmzeit. Cline ist aus tiefster Seele Disney-Fan und das merkt man sofort. Ihr Faktenwissen über das komplexe Unternehmen, dessen Auswüchse sich längst nicht mehr nur auf die Filmindustrie beschränken, ist beeindruckend. Ihre sympathische Art macht das Zuhören leicht und sorgt dafür, dass man sich von ihrer Leidenschaft für Disney und die Magie, die das Unternehmen seit mittlerweile einem Jahrhundert in die Welt trägt, gerne anstecken lässt.
Rebecca Cline, wann haben Sie zum ersten Mal einen Disney-Film gesehen?
Das war im Jahr 1964. Meine Eltern nahmen mich als junges Mädchen mit ins Kino, um Mary Poppins zu sehen. Ich war sofort verzaubert und überredete sie im Anschluss, den Film noch mal mit mir im Kino anzuschauen. Das war damals alles andere als normal für uns, weil es meiner Familie eigentlich an Geld für so etwas mangelte, aber anscheinend bestand ich hartnäckig darauf. (lacht) Irgendwann kauften sie mir das zugehörige Musikalbum und ich spielte es bei uns im Wohnzimmer rauf und runter, tanzte und sang dazu. Ich wollte wie die Hauptdarstellerin Julie Andrews werden, sie war mein großes Vorbild. Meine Brüder waren mehrmals kurz davor, das Album zu zerstören, weil es so oft lief, dass es sie wahnsinnig machte.
Was war für Sie so besonders an diesem Film?
Dank Mary Poppins entdeckte ich meine Liebe zur Musik. Die musikalischen Szenen im Film zogen mich in ihren Bann und es entstand eine große, andauernde Leidenschaft für die Musik, das Kino und die Animation. Meiner Meinung nach ist Mary Poppins einer der beeindruckendsten Filme Walt Disneys, denn egal, wie oft man ihn schon gesehen hat, man entdeckt immer wieder kleine Details, die einem zuvor entgangen sind.