Otto Waalkes

Otto Waalkes

„Meine Bilder sind mit Ostfriesentee getränkt.“

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  • Mike Kraus
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21. September 2023, Hamburg. Eine Herde Cartoon-Figuren ist in einen Wintergarten eingefallen. Die Tiere tummeln sich auf Tassen, Kugelschreibern, Küchenrollen, Plüschkissen und Servietten – eine Invasion der Ottifanten. Gleich kommt ihr Schöpfer, Otto Waalkes. Im Büro seiner Managerin möchte Deutschlands bekanntester Komiker mit uns über sein jüngstes Buch sprechen. „Ganz große Kunst“ heißt der neue Bildband. Es ist eine Kunstgeschichte in 75 Parodien, angefangen bei paläolithischen Höhlenmalereien über Botticellis „Die Geburt der Venus“ bis zu einer Arbeit des Streetart-Künstlers Alec Monopoly. Alle Gemälde im Buch stammen von Waalkes selbst. In jedem stecken mindestens ein Ottifant und, wie sich im Interview zeigt, die Leidenschaft eines Kunstbesessenen.

Otto Waalkes, Sie haben den Bildern in Ihrem Buch ein Zitat von Voltaire vorangestellt: „Alle Künste sind gut, ausgenommen die langweilige Kunst.“ Es zieht deutlich mehr Menschen in die Fußballstadien als in die Museen – was machen die Künstler falsch?

Die Frage ist doch: Wie zufrieden ist das Publikum nach einem Museums- oder einem Stadionbesuch? Ich kenne den wahren Grund für die vergleichsweise leeren Museen: Der Ottifant wurde in der Kunst bislang schändlich vernachlässigt.

Aber dagegen unternehmen Sie jetzt etwas. In Ihrem neuen Buch werden die Ottifanten Teil von 75 Meisterwerken der Kunstgeschichte, etwa als Ohrring bei Vermeer oder als Surfer auf Hokusais berühmter „großer Welle vor Kanagawa“.

Ich habe gerade „OTTO – die Ausstellung“ in Bernried am Starnberger See eröffnet, es kamen in den ersten vier Wochen schon mehr als 60.000 Besucher. Wir können also Bundesliga-Zahlen vorweisen. Es tut sich etwas im Kunstsektor. Was man außerdem bedenken muss: Wenn in Fußballstadien Slots wie zum Beispiel bei dieser Vermeer-Ausstellung in Amsterdam eingeführt würden, kämen dort auch weniger Leute auf einmal rein.

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