Norbert Sachser

Norbert Sachser

„Wir lieben unseren Hund – und gleichzeitig das Kalbsschnitzel.“

Autor/in
Fotos
  • Lena Giovanazzi
Leserbewertung

Zur Person

11. November 2021, Berlin. Der Tierforscher Norbert Sachser erscheint pünktlich zum Gespräch in der geräumigen Wohnküche der Interviewerin. Es gibt Tee, Kaffee und Mohnkuchen, schließlich sind gute Umweltbedingungen für alle Lebewesen unerlässlich. Der Wissenschaftler besitzt eine Schwäche für Süßes und interessiert sich generell für die schönen Dinge des Lebens. Begeistert ist er von Tieren aller Art. Das ist spürbar in jedem seiner Sätze. In einigen von ihnen blitzen zudem Sachsers Entertainer-Qualitäten auf.

Norbert Sachser, Sie erforschen das Verhalten von Tieren. In den Medien werden Sie „Meerschweinchenpapst“ genannt, mit dem Buch „Der Mensch im Tier“ gelang Ihnen ein Bestseller. Ihr neues Buch trägt den Titel „Das unterschätze Tier“ – was steckt dahinter?

Der Gedanke, dass wir eine vollkommen andere Haltung gegenüber Tieren brauchen, egal ob mit Blick auf Haustiere, Tiere in der Landwirtschaft oder Wildtiere. Viele Tiere besitzen Emotionen wie wir, und sie leben genauso in Sozialisationsprozessen. Manche können denken, einige zeigen Ansätze von einem Ich-Bewusstsein, und die meisten bilden Persönlichkeiten aus. Wir kommen also zu der Erkenntnis, dass Tiere den Menschen in vielerlei Hinsicht viel näher sind, als wir es landläufig angenommen haben.

Ihr eigenes Leben war früh durch Tiere geprägt. Haben Sie sich schon einmal in eins verliebt?

Ich hatte immer Hunde und auch Katzen. Darunter den pechschwarzen Kater Aragon, der mal ganz stolz eine tote Ratte in die Küche brachte. Eine große beidseitige Liebe gab es vor allem zwischen meiner Münsterländer-Hündin Heide und mir.

Ab hier lesen nur GALORE-Abonnenten kostenlos weiter! Eines der vielen Abo-Extras.