Maike Menzel
„Mit einem Stern ticken die Uhren anders.“
Zur Person
Maike Menzel (Jahrgang 1989, geboren in Neuss) verbrachte ihre Kindheit im südlichen Bayern am Ammersee. 2008 begann sie eine Ausbildung an der Staatlichen Berufsfachschule für Hauswirtschaft in Schongau und wurde im Restaurant Blauer Bock unter Hans-Jörg Bachmeier zur Köchin ausgebildet. Seit 2016 arbeitet sie im Restaurant Schwarzreiter im Hotel Vier Jahreszeiten Kempinski München, zunächst als Chef de Partie und anschließend als Chef Tournant. 2017 stieg sie zum Souschef auf und wurde im August 2018 zur Küchenchefin ernannt. Maike Menzel ist heute die jüngste Sterneköchin Deutschlands und verantwortet ein Team von sechs Köchen und vier Auszubildenden.
2. April 2019; München. Eigentlich hat Maike Menzel heute frei. Umso erfreulicher, dass die mit 29 Jahren derzeit jüngste Sterneköchin Deutschlands zum Interview in das Hotel Vier Jahreszeiten Kempinski München kommt, wo sie die Küche im Restaurant Schwarzreiter leitet. Maike Menzel hört aufmerksam zu und antwortet präzise, ohne zu viele Worte zu verlieren. Beides ist dem Kommunikationsstil in einer Spitzenküche geschuldet. Im Gespräch erläutert sie, warum das Klima dort häufig rau ist, welchen Druck ein Michelin-Stern ausübt und woran es liegt, dass die wenigsten Kinder grünes Gemüse mögen.
Frau Menzel, muss man als Köchin eigentlich alles essen?
Ja, ich denke schon. Unbedingt natürlich das, was man selbst verarbeiten und kochen möchte.
Waren Sie als Kind eine mäklige Esserin?
Ich habe schon früh viele Dinge gegessen, die andere Kinder vermutlich liegen gelassen hätten. Klassiker wie Blumenkohl oder Brokkoli. Das lag auch daran, dass meine Mutter fast immer frisch gekocht hat. Gläschen gab es in meiner Kindheit nicht. Nur an Spargel habe ich mich erst mit etwa 18 Jahren herangetraut.